Barbara Havliza, Justizministerin, hat in einem Schreiben an rund 500 aktive und ehemalige Mitarbeiter der niedersächsischen Justiz ihren Dank ausgedrückt. Die Betroffenen, darunter Richter, Staatsanwälte, Rechtspfleger und andere Kollegen, hatten nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 in der Justiz ausgeholfen – vor allem in Sachsen-Anhalt. Dort mussten völlig neue Strukturen aufgebaut werden, zumal viele Vertreter der DDR-Strafjustiz als belastet eingestuft wurden.

Havliza schreibt, sie selbst habe erstmals vom Fall der Mauer am 9. November 1989 erlebt, als sie ein Konzert in Bremen besuchte. Ein Raunen sei durch das Publikum gegangen. „Mir war schnell klar: Das ist für unser Land das wegweisendste Ereignis seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“, schreibt die Ministerin. Ganz viele Justizbedienstete hätten in den Monaten danach Aufbauhilfe geleistet – einige seien abgeordnet gewesen, andere hätten über Hospitationen, Dienstreisen, Beratungen, Nebentätigkeiten oder Fortbildungsangeboten Unterstützung geleistet. Eigentlich hatte das Justizministerium zur Erinnerung an diese Zeit ein großes Fest geplant. Doch die Corona-Krise machte diesen Plan zunichte.