Agrar- und Ernährungsbranche kritisiert den Bund und lobt Stephan Weil

Sven Guericke, Vorstandsvorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums Nord-West (AEF), zeigt sich besorgt angesichts der Ergebnisse der jüngsten Geschäftsklima-Umfrage seines Verbands. Fehlende politische Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Perspektiven sowie hohe bürokratische Hürden führten zu einem Investitionsstau der Agrar- und Ernährungsunternehmen im Nordwesten Deutschlands, bilanziert er. 78 Prozent der 70 befragten Unternehmen bewerten demnach die aktuelle politische Situation für die Entwicklung ihres Wirtschaftssektors als schlecht bis sehr schlecht. Besonders negativ äußerten sie sich über die Rolle der Bundesregierung, die fast 90 Prozent der Befragten ablehnten. Anders wird derweil die niedersächsische Landesregierung benotet: Die AEF führt die hohe Zustimmung von über 60 Prozent auf die Politik des Ministerpräsidenten zurück, der sich „für eine möglichst wirtschaftsverträgliche Transformation der Agrar- und Ernährungsbranche“ einsetze. Auch wenn drei Viertel der Betriebe nicht besonders zuversichtlich auf die Gesamtentwicklung in ihrem Sektor in den nächsten zwölf Monaten blicken, beurteilen sie die Aussichten für ihr eigenes Unternehmen mehrheitlich gut. Die Zustimmungswerte für die Nachhaltigkeits-Transformation wächst im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch halten mehr als zwei Drittel der Betriebe die Aktivitäten von Bund und Ländern in diesem Feld für „Stückwerk“.
Dieser Artikel erschien am 14.10.2024 in der Ausgabe #178.
Karrieren, Krisen & Kontroversen
Meilensteine der niedersächsischen Landespolitik
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