stammt vom SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach und passt zu einer Debatte, wie sie in der vergangenen Wochen bundesweit ausgebrochen war – und auch in Niedersachsen durchaus heftig geführt wurde. Er sagte:

„Masken sind durch nichts zu ersetzen, besonders in Innenräumen.“

Es geht um die Frage, ob im Zuge der Lockerungen der Corona-Auflagen auch eine Vorschrift kippen sollte, die nicht von Anfang an zu den Auflagen gehörte, dann aber sehr konsequent beachtet wurde – die Maskenpflicht im Einzelhandel, im Bus- und Bahnverkehr und bei bestimmten Großveranstaltungen. Der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, hatte die Aufhebung der Maskenpflicht ins Gespräch gebracht. Bei einem derart geringen Infektionsgeschehen wie derzeit in seinem Bundesland gehe er davon aus, dass das Kabinett Anfang August die Pflicht beenden werde, sagte Glawe. Er könne die Ungeduld des Handels in dieser Frage verstehen.

Foto (M): Karl Lauterbach/Facebook

In einem Atemzug mit Glawe wurde auch Niedersachsens Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Bernd Althusmann erwähnt. Auch er, hieß es, befürworte das Ende der Maskenpflicht. Sein Koalitionspartner in der Landesregierung, die SPD und ihr Ministerpräsident Stephan Weil, zählten jedoch zu den Skeptikern, die gerade in diesem Punkt keine voreiligen Lockerungen wollen. So wurde ein Konflikt beschrieben in der Landesregierung, der sich aber rasch wieder auflöste. In ergänzenden Stellungnahmen stellte nämlich Althusmann klar, dass er vor Ende August keine Änderung wolle. Dies sei eine Position, die in der Landesregierung geklärt sei. Überstürzte Neuerungen lägen ihm fern.


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Auch wenn also in der Landesregierung kein Konflikt in dieser Frage besteht, sind doch die Positionen auch in Niedersachsen höchst unterschiedlich.

Die Befürworter der Maskenpflicht…

…argumentieren mit dem Schutz vor Ansteckungen. Nicht der, der die Maske trägt, ist vor Infektionen geschützt – allerdings kann derjenige, der infiziert ist und eine Maske trägt, sein Gegenüber nicht so sehr anstecken, als wenn er keine Maske tragen würde. Das liegt an der Übertragung mit Tröpfchen und mit kleinen Tröpfchen, die beim Sprechen durch die Luft wirbeln. Daher gehört etwa Karl Lauterbach, der SPD-Gesundheitsexperte, zu den Anhängern der Maske. Tatsächlich werde die Gefahr einer Ansteckung minimiert, wenn ein Infizierter auf einen Nicht-Infizierten trifft und beide Masken tragen. Gerade dort, wo man auf engem Raum zusammensitzt (auch in Bussen und Bahnen), sei die Maske von Vorteil. Die Befürworter sehen darin im Übrigen auch ein psychologisches Moment. Wenn die Maskenpflicht weiter gilt, signalisiert das allen, dass die Corona-Gefahr noch nicht vorüber ist und jedermann rücksichtsvoll gegenüber seinen Mitmenschen auftreten soll. Das sehen gerade auch diejenigen so, die vor einer „zweiten Welle“ warnen, die gerade im Herbst und Winter, womöglich kombiniert mit einer Grippe-Welle, über Deutschland hineinbrechen und alle Lockerungen wieder zunichte machen könne.

Die Kritiker der Maskenpflicht…

…sind der Ansicht, dass damit die Menschen vom Kaufen abgehalten werden. So kam der Arbeitgeberverband Hannover in einer Umfrage in der Gastronomie und im Einzelhandel zu dem Ergebnis, dass 94 Prozent der Betreiber in der Auflage einer Mund-Nasen-Bedeckung eine „extreme Beeinträchtigung der Konsumbereitschaft“ sehen. Volker Schmidt vom Arbeitgeberverband erklärte: „Große  Teile unserer  gastronomischen  Betriebe und  unseres  Einzelhandels kämpfen ums Überleben.  Die Pflicht zum Tragen einer Maske hält zahlreiche Kunden erwiesenermaßen  davon ab, Geschäfte und Restaurants aufzusuchen. Die Maske wird zum Konsumkiller. Dabei wird die Maskenpflicht weder durch das deutlich gesunkene Infektionsgeschehen noch durch die Erfahrungen ohne Maskenpflicht in unseren Nachbarländern Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Tschechien und Slowenien gedeckt.“

Die Maske teilt also die Geister. Ein Grund für die Rundblick-Redaktion, das Zitat von Lauterbach zum „Zitat der Woche“ zu erheben.