…war im Jahr 2009 die Zweitbeste ihres Ausbildungsjahrgangs und steht inzwischen quasi sinnbildlich für alle, die ihr nachfolgten. In ihrem derzeitigen Beruf wirbt sie für eine ganz spezielle Ausbildung und arbeitet mit einem kleinen Team daran, gerade junge Menschen für ihr Anliegen zu begeistern. Die Niedersächsin der Woche…

Foto: LWK/Wolfgang Ehrecke; GettyImages/ptasha

…heißt Rike Bullwinkel (33) und ist Leiterin des noch recht neuen Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft („Zehn“) mit Sitz in Oldenburg. Im Oktober 2019 hat sie diese Tätigkeit angefangen, die ein ganz besonderes Herzensanliegen der niedersächsischen Agrar- und Ernährungsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) ist. Denn Otte-Kinast ist wie Bullwinkel gelernte Hauswirtschafterin. Vor gut zwölf Jahren schloss Bullwinkel ihre Ausbildung ab, damals als zweitbeste Hauswirtschafterin in Niedersachsen. Anschließend studierte sie Ökotrophologie an der Universität Kiel und schloss dieses Studium mit dem Master ab.

In der zurückliegenden Woche hat das „Zehn“ nun gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft ein größeres Projekt abgeschlossen und das Ergebnis an den Start gebracht. Gemeint ist der sogenannte „Hauswirtschafts-Führerschein“, den Ministerin Otte-Kinast am Dienstag der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Rike Bullwinkel sagte bei der Gelegenheit einen Satz, der die Bedeutung der Hauswirtschaft für so viele Bereiche des Lebens deutlich macht. Sie sagte:

Entscheidungen im eigenen Haushalt haben Auswirkungen auf die eigene Gesundheit, die Finanzen und auch die Umwelt.

Ab dem nächsten Schuljahr soll das zwölf Module umfassende Ausbildungsprogramm zunächst an den Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen beginnen, später dann an den allgemeinbildenden. Junge Menschen sollen fit gemacht werden für ein eigenes Leben. Vom Einkaufen, übers Wäschewaschen bis hin zum Abschließen von Verträgen wird dort jeder Teilaspekt des Erwachsenenlebens erklärt und aufgezeigt, wie man diese heutzutage am klügsten managen kann. Manch einer mag das albern finden, die Häme ließ vor allem in den sozialen Netzwerken nicht lange auf sich warten. Sind das nicht alles Dinge, die man Zuhause beigebracht bekommen sollte? Vielleicht ist das so, vielleicht war das mal so. Doch die Wahrheit ist – ob sie einem gefällt oder nicht –, dass viele junge Menschen nicht mehr lernen, wie man richtig einkauft, gesund kocht, oder bedacht mit dem eigenen Geld umgeht, weil die Eltern es schon nicht mehr vorleben können.

Rike Bullwinkel und ihr Team vom „Zehn“ haben sich im Auftrag der Ministerin der Aufgabe angenommen, einen Berufszweig, der allzu häufig nur belächelt wird, Wertschätzung und Würde zurückzugeben. Dabei haben sie stets das große Ganze im Blick: die Gesundheit des Einzelnen sowie den klugen Umgang mit Ressourcen. Dieses Engagement ist nicht altbacken, sondern höchst modern – deshalb würdigt die Rundblick-Redaktion in dieser Woche stellvertretend für alle Hauswirtschafterinnen im Land Rike Bullwinkel als Niedersächsin der Woche – herzlichen Glückwunsch!