Eines steht schon mal fest zum Fest: Für viele wird das vermutlich das bestfrisierte Weihnachten, das sie jemals erlebt haben. Denn weil lockdownbedingt ab Mittwoch auch die Friseure schließen, gehen nun ganz viele noch mal schnell zum Haare schneiden und die Friseure schieben Überstunden.

Gerade für uns Männer wird dabei die Zeit knapp, weil auch die Baumärkte ab morgen dicht machen. Wir müssen uns jetzt entscheiden: Noch mal schnell das nötige Werkzeug besorgen, um ausgerechnet zwischen den Jahren lang aufgeschobene Handwerkerprojekte anzugehen, oder doch lieber mit cooler Frise ins Neue Jahr gehen?

Gestatten, Crockett und Tubbs, Miami Vice – Foto: NBC

Don Johnson (oben rechts im Bild), der heute sage und schreibe 71 Jahre alt wird, hätte solche Probleme nicht. Bei dem saßen die Haare immer, er brauchte nie einen Werkzeugkasten, um seine Männlichkeit zu demonstrieren, und er hätte sich vermutlich auch gestern vor dem C&A in Hannover nicht in eine lange Schlange auf die Georgstraße gestellt, weil es dort eh keine coolen weißen Anzüge mit Schulterpolstern gibt.

Für alle, die sich für bedauernswert halten, weil sie sich gestern auf den Einkaufsmeilen in langen Schlangen vor den Geschäften einreihten, gilt die alte Sonny Crockett-Regel aus Miami Vice: „Es gibt keine Opfer, nur Freiwillige!“


Rundblick online

Volle Einkaufsmeilen vor dem Lockdown

Zwei Tage vor der Schließung des Einzelhandels haben sich am Montag in vielen Innenstädten Schlangen vor Geschäften gebildet. In Hannover, Göttingen, Oldenburg und Bremen waren deutlich mehr Menschen in den Fußgängerzonen als sonst an einem Montag. Artikel lesen


„Wir bewerben uns nicht um Aufträge, Aufträge suchen wir uns aus“, hat Crocketts Partner Tubbs einmal in der coolen 80er TV-Serie mit dem Fake-Ferrari gesagt. Auch für eine Corona-Impfung hätten sich die beiden nicht beworben. Warum? Sie waren so hart, dass das Virus einfach an ihnen abgeprallt wäre.

Wir Normalsterblichen müssen uns dagegen schon Gedanken um die Impfung machen, und es läuft ja auch bereits die Debatte darüber, bei wem denn zuerst gepiekst werden sollte. Einen überraschenden und wie ich finde: sehr guten Vorschlag dazu lesen Sie heute im Rundblick. Vor dem nächsten Absatz noch ein wenig Musik.

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Weil ja im Moment weder Nachbauten des Ferrari Daytona Spyder noch weiße Ferrari Testarossa bei der breiten Masse besonders hoch im Kurs stehen – bei den einen wegen des Portemonnaies, bei den anderen aus Umweltschutzgründen – sorgt sich die Autoindustrie um ihre Zukunft. Viele Unternehmen sehen nicht, wie der Wandel ohne den Abbau von Arbeitsplätzen vonstattengehen soll.

Das wiederum kann der IG Metall natürlich nicht passen, und so gab es gestern einen Appell von Thorsten Gröger, Gewerkschaftschef in Niedersachsen, an die Unternehmen – hier nachzuhören:

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Sie sind mit der heutigen TagesKolumne unzufrieden, weil Sie 1984 immer nur „Trio mit vier Fäusten“ statt Miami Vice gesehen haben? Darauf kann ich Ihnen nur mit den Worten Don Johnsons antworten: „I can do whatever I want – I’m rich, I’m famous, and I’m bigger than you.”

Ich wünsche Ihnen einen breitschultrigen Dienstag

Martin Brüning