Die Grünen in Niedersachsen gehen optimistisch in die Bundestagswahl. Ganze 40 Listenplätze sollen auf dem anstehenden Online-Parteitag am kommenden Wochenende gewählt werden, 2017 waren es noch 24. Die Parteispitze, bestehend aus Anne Kura und Hans-Joachim Janßen, sieht die Aussicht, dass im nächsten Bundestag mindestens 16 niedersächsische Grünen-Abgeordnete sitzen könnten, als relativ sicher an.

Die Grünen-Chefs Anne Kura und Hans-Joachim Janßen in der Online-Pressekonferenz am Dienstag – Screenshot. MB.

Um den Spitzenplatz werden sich die Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden aus Lüneburg und Filiz Polat aus Bramsche bewerben. Wer im Rennen um Platz eins unterliegt, will auf Platz fünf der Liste einen zweiten Versuch wagen.

Um Listenplatz zwei konkurrieren der Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler und der ehemalige Landesumweltminister Stefan Wenzel. Der Verlierer dieses Rennens bekommt es beim zweiten Versuch auf dem sechsten Platz mit einem starken Konkurrenten zu tun: Dort will der frühere Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske kandidieren.

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Nicht nur in den Umfragen, auch bei den Mitgliedszahlen erleben die Grünen einen Höhenflug. Laut Kura verzeichnet die Partei in Niedersachsen inzwischen mehr als 11.100 Parteimitglieder.

Für die Wahlen sieht Janßen die Grünen gut aufgestellt. „In vielen Bundesländern haben wir in den vergangenen Wahlen deutlich zugelegt, auf Bundesebene führen wir in den Umfragen. Das zeigt: Die Menschen trauen uns die Lösung der anstehenden Probleme zu“, sagte er am Dienstag.


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Die Frage nach den Bonus-Zahlungen an Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock brachte ihn dann allerdings aus dem Tritt. „Das entscheiden die Parteigliederungen für sich. Ich glaube, das ist insgesamt ein durchaus übliches Vorgehen“, erklärte Janßen, obwohl es auf Bundesebene in keiner anderen Partei solche Zahlungen gibt.

Übrigens auch nicht bei den Grünen in Niedersachsen. Janßen selbst erklärte, bei der Partei im Land gebe es keine Zahlungen für Wahlerfolge, und es sei auch kein Corona-Bonus ausgezahlt worden. „Insofern ist das bei uns etwas anders“, so der Grünen-Chef.