„Alles beginnt mit der Sehnsucht“, hat Nelly Sachs gesagt, deren 129. Geburtstag die Rundblick-Literaturredaktion heute feiert. Und diese Sehnsucht gibt es natürlich auch auf der Pressetribüne des Landtags, wo man sich statt der gähnenden Wir- sind-uns-alle-ganz-einig-GroKo-Langeweile mal wieder etwas Remmidemmi in der Bude wünscht.

Unsere Sehnsucht erfüllte gestern Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies, der beim Thema Klimaschutz mit den Grünen abrechnete und die Fraktionen von SPD und CDU zum Johlen brachte. Da halfen auch alle Zwischenfragen von grünen Abgeordneten und Ex-Ministern nichts – Lies ließ sie alle schlecht aussehen. Hier geht‘s zu 88 unterhaltsamen Sekunden:

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Noch schlechter als die Grünen sahen gestern die Bremer aus, die immer wieder gerne mal mit Gerüchten über einen möglichen Ausstieg beim Jade-Weser-Port spielen. Wenn sie sich da mal nicht verzocken.

Wirtschaftsminister Bernd Althusmann schüttelte gestern in der Landtagsdebatte mit dem Kopf, und die Opposition zeigte sich sogar bereit, den Bremern den Stuhl vor die Hafentür zu stellen. FDP-Fraktionsvize Jörg Bode meinte:

„Wenn die Bremer das Projekt verlassen wollen, muss man halt abrechnen. Dann sollen sie uns ausbezahlen und die Millionen an uns überweisen.“

Oder an uns. Die Kontoverbindung würden wir dann gerne jederzeit mitteilen.

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Da wir gerade von Gerüchten reden: Kommt denn jetzt auch in Niedersachsen der mittelharte Lockdown oder doch eher nicht? Gestern wurde wieder wild herumspekuliert. Vielleicht ist es aber noch ein wenig zu früh, die Schwiegermutter für Heiligabend wieder auszuladen.

Ãœber Sinn und Unsinn eines megaharten bundesweiten Lockdowns streiten heute die Sterneköche der landespolitischen Gerüchteküche. Das Pro & Contra-Menü finden Sie auf Seite 5 (leider nur mit Abo – kostenloses Probe-Abo hier).

Was dort besprochen wird, lesen Sie vermutlich morgen im Rundblick – Foto: clu/GettyImages

„Wer im Dunkeln sitzt, zündet sich einen Traum an“, schrieb einst Nelly Sachs. Oder er geht vors Bundesverfassungsgericht. Das machen jetzt die Öffentlich-Rechtlichen, weil die geplante Beitragserhöhung anders nicht zustande kommen wird. Da half es auch nichts, dass der niedersächsische Landtag der Erhöhung gestern zustimmte. It’s Sachsen-Anhalt, stupid.

Der SPD-Politiker Alexander Saipa zitierte in seiner Rede den eigenen Vater, wann hat man schon einmal die Gelegenheit dazu?

„Eine Anstalt wie der NDR (…) kann nicht mit dem Rotstift eines Sparkommissars rigoros im Programm streichen. Sie kann sich auch nicht den technischen Neuerungen entziehen, die im Medienbereich fortschreitend auf sie zukommen.“

Der Text stammt aus dem Jahr 1974. Der ehemalige Präsident des Regierungsbezirks Braunschweig, Axel Saipa, war Mitte der 70er auch einmal kurz beim NDR tätig. Geschichte wiederholt sich nicht? Naja….

An dieser Stelle möchte ich zitieren, was mein Vater jetzt zu mir gesagt hätte: Schluss mit den Fisimatenten.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag

Martin Brüning