Hannover will ab 2024 eine Bettensteuer nach dem Vorbild der Stadt Hamburg einführen. | Symbolfoto: GettyImages/Ievgen Chabanov

Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Allgemeinen Arbeitgebervereinigung (AGV) Hannover, fordert von der Landeshauptstadt ein durchdachtes und praktikables Konzept für die geplante Bettensteuer, das allen Seiten Rechnung trägt. „Was wir aktuell präsentiert bekommen, sind halbgare Vorschläge, die zuerst einmal nur Unsicherheit schüren“, sagt Schmidt. Die Stadt Hannover hatte angekündigt, sich bei der Einführung einer Übernachtungsgebühr ab 2024 am Hamburger Modell orientieren zu wollen. Bei diesem Stufenmodell würden Hotels der höheren Preiskategorien jedoch überproportional belastet, bemängelt der AGV-Hauptgeschäftsführer. Schmidt: „Um auf 10 Millionen Euro Einnahmen jährlich zu kommen, müsste also der Steuersatz für höherklassige Hotels noch deutlich über den zuvor angekündigten fünf Prozent liegen.“

Alteingesessenen Hotels werde es dadurch noch schwerer gemacht, sich gegen Hotelketten und Billiganbieter zu behaupten. „Eine Stadt, die touristisch ohnehin schon Defizite hat, sollte sich nicht zusätzlich ins Knie schießen und die wenigen hochklassigen Hotels beschädigen, die immer noch mit den extremen Nachwirkungen der coronabedingten Schließungen zu kämpfen haben“, warnt Schmidt. Er weist auch darauf hin, dass diese Hotels vor allem von Geschäftsreisenden gebucht werden, die – anders als in Hamburg – nicht von der Bettensteuer ausgenommen werden. „Sollte die Stadt Hannover die derzeitige Richtung beibehalten, wäre das schon ein Schlag ins Kontor für die Attraktivität als Messe- und Wirtschaftsstandort“, sagt der Unternehmervertreter.