Mit Max Weber kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Der Soziologe und Ökonom, dessen Geburtstag sich heute zum 157. Mal jährt, ist nach wie vor der Top-Zitategeber im politischen Umfeld.

Hätte ich für jedes „Bohren dicker Bretter“-Zitat auf Pressekonferenzen nur einen Euro bekommen, müsste ich gar nicht diesen Text schreiben, sondern würde mir gerade auf der Liege am Pool meiner Villa die Sonnenbrille zurechtrücken.

Foto: Evkaz, MB.

„Das Selbstverständliche wird am wenigsten gedacht.“ Diesen Weber-Satz hatte CSU-Chef Markus Söder wohl überlesen oder vergessen, als er dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet die Kanzlerkandidatur streitig machen wollen.

Jetzt hat Laschet Söder mal gezeigt, wo der CDU-Hammer hängt und deutlich gemacht, dass das Weber-Zitat „Wer Politik treibt, erstrebt Macht“ auch für ihn gilt. Man sollte Laschet nicht unterschätzen, meinte gestern auch CDU-Landeschef Bernd Althusmann:

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Bester Versprecher von Bernd Althusmann gestern übrigens: „Eine Entscheidung für Armin Laschet ist keine Entscheidung für Markus Söder.“ Wollte er so bestimmt nicht sagen, ist aber natürlich vollkommen korrekt….

Böse Zungen behaupten, das Politikjournal Rundblick sei eine Art „Yellow Press“-Produkt der Landespolitik. Das stimmt natürlich nicht ganz. Um den Adel geht’s bei uns höchstens mal im Zusammenhang mit der Marienburg, und Stars und Sternchen aus der P und P-Rubrik sollten schon irgendein (politisches) Amt haben.

Die Attacke des ZDF-Quatschmachers Jan Böhmermann (Foto unten) auf die Regenbogenpresse hat jedenfalls zu einem Streit bei uns in der Redaktion geführt. Warum mein Kollege Klaus Wallbaum die Kritik richtig findet, ich dagegen der Meinung bin, dass Gesinnungsethiker Böhmermann vor einer Verlags-Attacke mal vor der eigenen öffentlich-rechtlichen Tür kehren sollte, lesen Sie heute bei uns in einem Pro & Contra.

Foto: gremlin / Getty Images, ZDF, Ben Knabe

Weil nun einmal der radikalste Zweifel der Vater der Erkenntnis ist, haben Julia Weber-Hamburg und Stefan-Max Birkner auf einer Sondersitzung des Landtages zur geplanten Novelle des Bundes-Infektionsschutzgesetzes bestanden, die nun heute im Parlament zu bewundern sein wird. Erzählen kann man am Rednerpult eigentlich alles, weil eh keiner mehr durchblickt. Ist 165 jetzt die Tempolimit-Forderung der Grünen vor der Bundestagswahl oder der entscheidende Inzidenzwert für Schul-Schließungen?

Niemand weiß mehr, wer warum auf solche verrückten Zahlen kommt. Mein erstes Auto fuhr 163 Spitze, und allein mit dem Argument wäre der Inzidenzwert 163 für Schulschließungen mittlerweile locker zu begründen.

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Leider gilt übrigens auch an diesem Mittwoch wieder einmal Webers Erkenntnis, nach der der Einfall die Arbeit nun einmal nicht ersetzt. Es treibt uns also trotz unserer vielen guten Ideen wieder an die Schreibtische.

Bohren Sie heute einmal besonders dicke Bretter!

Martin Brüning