Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), hat ein Finanzierungskonzept zur Bewältigung der Konjunktur- und Strukturkrise in Deutschland präsentiert. Im Zentrum steht ein Transformationsfonds, der durch eine einmalige Vermögensabgabe des reichsten Promilles der Bevölkerung finanziert werden soll. Der Fonds soll in die Modernisierung der Infrastruktur und die Förderung von Industrieprojekten fließen. „Es wird Zeit, dass die besonders Vermögenden mehr Verantwortung und Leadership übernehmen“, betonte Vassiliadis. Nach Berechnungen der IGBCE würde eine Abgabe von fünf Prozent bereits ein Drittel der bis 2030 benötigten staatlichen Investitionen in Höhe von rund 500 Milliarden Euro abdecken. Vassiliadis machte zudem auf die prekäre Lage der Industrie aufmerksam, in der mehr als 200 Restrukturierungs- oder Schließungsvorhaben geplant sind, die 25.000 Arbeitsplätze gefährden könnten. Die Politik sei in der Pflicht, die Strukturkrise solidarisch zu bewältigen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.