Petra Wontorra, hauptamtliche Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung in Niedersachsen, scheidet aus diesem Amt aus. Zu Details äußert sich das zuständige Sozialministerium auf Anfrage nicht – es wird lediglich mitgeteilt, dass das Büro von Wontorra bisher „in der Zeit ihrer Abwesenheit durchgängig besetzt“ gewesen sei.

Petra Wontorra | Foto: Tom Figiel

Hilfestellungen, Beratungsangebote und fachliche Stellungnahmen seien von ihrer Referentin bearbeitet worden. Wie aus landespolitischen Kreisen verlautet, ist die 64-Jährige erkrankt und hat angeblich seit Jahren ihren Dienst nicht mehr versehen können. Mit einer Neubesetzung der Stelle jedoch hatte es das Sozialministerium bisher offenkundig nicht eilig. Nun aber ist die Stelle, die nach B2 besoldet wird, öffentlich ausgeschrieben. Interessenten sollen sich bis 5. Mai melden, und die Latte der Anforderungen ist recht hoch gehängt.



Bewerber sollen die Befähigung zum Richteramt haben oder einen Master-Abschluss in einem verwaltungs- oder sozialwissenschaftlichen Studium vorweisen können, außerdem sollen sie eine fünfjährige Berufstätigkeit und eine mindestens zweijährige Führungserfahrung haben. Der künftige Beauftragte soll ein Mensch mit Behinderung sein, „ein ausgeprägtes Verständnis für landespolitische Zusammenhänge“ haben und Kenntnisse in Netzwerkstrukturen mitbringen. Wontorra war 2015 von der damaligen rot-grünen Koalition als neue Landesbeauftragte berufen worden, die Werbekauffrau und Prokuristin hatte zuvor in einem Bremer Stadtteilparlament für die SPD ein Mandat ausgeübt. Ob Wontorra nun den niedersächsischen Landesdienst verlässt oder in eine andere Tätigkeit wechselt, beantwortete das Sozialministerium auf Rundblick-Anfrage „aus Gründen des Personaldatenschutzes“ nicht. Nach Rundblick-Informationen hatte es in den vergangenen Wochen mehrfach ungeduldige Nachfragen unter anderem von Vertretern von Behindertenverbänden gegeben, wie es denn jetzt mit der Arbeit der Landesbeauftragten weitergehen soll.