(rb) Hannover. Am 1. November hat die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) mit einem Modellversuch begonnen, der zur Klärung beitragen soll, ob DAB+-Netze auch für die Verbreitung von lokalen Inhalten optimiert werden können. Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt die Suche nach innovativen Technologien, mit denen die beim UKW-Radio übliche Lokalisierung – etwa für Nachrichten- und Werbefenster – in den digitalen Rundfunk DAB+ überführt werden kann. Mit diesem Versuch werde ein Verfahren erprobt, das bundesweiten Modellcharakter haben könne. Ziel sei es, die Möglichkeiten für lokale und regionale Hörfunksender im Digitalradio zu erweitern und ihnen den Umstieg auf DAB+ zu erleichtern, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im BMVI und Leiterin des „Digitalradio Board“, Dorothee Bär, am Montag zum Start des zweijährigen Modellversuchs. Mit DAB+ werden die zur Verfügung stehenden Frequenzressourcen effizienter als durch UKW genutzt. Das Niedersächsische Mediengesetz ermöglichte bisher allerdings keine Lokalisierung. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem BMVI diesen Modellversuch auf den Weg gebracht haben“, betonte NLM-Direktor Andreas Fischer am Montag. Die rechtliche Grundlage dafür ist eine Verordnung der niedersächsischen Staatskanzlei. Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Institut für Nachrichtentechnik der TU Braunschweig, das bereits die entsprechenden Modellversuche zum digitalen Fernsehen (DVB-T und DVB-T2) begleitet hatte.