Innovativer, vernetzter und vor allem digitaler soll Niedersachsen in den kommenden fünf Jahren werden. Schon in den Koalitionsgesprächen hatten SPD und CDU einen Schwerpunkt auf den Ausbau des Digitalen gelegt, jetzt gibt es erstmals konkrete Pläne für die Umsetzung in den einzelnen Ressorts. Diese hat die Landesregierung in der Klausurtagung gestern und heute beschlossen. Dem Rundblick liegen Ergebnisse vor.

Wirtschaft:

  • Unter dem Arbeitstitel „Digital Innovation Center“ soll ein Forum gegründet werden, in dem relevante Institutionen und Vertreter einzelner Fachrichtungen zusammenkommen. Damit sind nicht nur Behörden und Praktiker gemeint, sondern auch die Wissenschaft. Das Forum soll als Ansprechpartner für alle Fragen rund um die digitale Transformation fungieren.
  • Die Industrie indes soll mit dem Ausbau des Netzwerks Industrie 4.0 Niedersachsen enger miteinander verzahnt werden. Etwa durch die Zusammenlegung mit dem Projektbüro Niedersachsen. Als neuer Name ist die „Digitale Agentur Niedersachsen“ im Gespräch.
  • Im Koalitionsvertrag hatten sich CDU und SPD darauf verständigt, Start-ups künftig stärker zu fördern. Man wolle einen „neuen Gründergeist in Niedersachsen entfachen“. Dazu werden in Kürze sieben Start-up-Zentren in den wesentlichen Regionen des Landes eingerichtet, ein achtes ist in Planung. Hier sollen Gründungsinteressierte Hilfestellung für den Aufbau ihres Unternehmens finden. Dazu kommt die Einführung eines Gründerstipendiums. Pro Jahr sollen so 100 junge Unternehmen vom Land gefördert werden.

Wissenschaft:

  • Mit den Hochschulen im Land will die Regierung Vereinbarungen über neue Studiengänge und Fachrichtungen treffen. So soll es ab dem Wintersemester 2019/20 Angebote im Bereich Big Data, Data Science und Künstliche Intelligenz geben. Auch im Bereich Informatik sollen die Plätze ausgeweitet werden. Das Programm zum Ausbau der informationstechnischen und informationswissenschaftlichen Fächer soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden.
  • Mitte Dezember urteilte das Bundesverfassungsgericht, dass die Zugangsbeschränkungen zum Medizinstudium in Teilen nicht verfassungskonform sind. Durch eine Neufassung ist mit mehr Studierenden zu rechnen. Dazu kommt das Problem des Ärztemangels auf dem Land. Um dem zu begegnen, will die Landesregierung die Medizinstudienplätze ausbauen. Los geht es ab Mitte 2019 in der Universitätsmedizin Göttingen.