Ludwig Theuvsen, Agrar-Staatssekretär in Niedersachsen, hat einen weiteren Korridor für den Stromtransport von Nord- nach Süddeutschland ins Spiel gebracht. Der Staatssekretär, der in der CDU engagiert ist, äußerte sich in einer Online-Konferenz, an der auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) teilnahmen, außerdem ein Energie-Staatssekretär aus Schleswig-Holstein. Es ging um Möglichkeiten der Beschleunigung des Windkraft-Ausbaus, zu dem auch der Transport von Windkraft-Strom von der Nordsee in südlichere Gefilde zählt.

Staatssekretär Ludwig Theuvsen | Foto: ML/David Carreno Hansen

Wie das Agrarministerium am Dienstag mitteilte, hat Theuvsen angekündigt, dass 2029 und 2030 erstmals je zwei Offshore-Anbindungstrassen zeitgleich in Betrieb gehen sollten. Diese würden räumlich getrennt über die Korridore Baltrum und Norderney verlegt, damit die Bauarbeiten mit Rücksicht auf den Natur- und Küstenschutz geschehen können. Theuvsen fügte dann hinzu: „Eine noch frühere Inanspruchnahme ist zeitlich kaum umsetzbar. Deshalb kann eine weitere Lösung nur sein, parallel dazu einen weiteren Korridor zu nutzen, so dass in 2029 und 2030 jeweils noch ein weiteres System mit je zwei Gigawatt Leistung in Betrieb genommen werden könnte.“

Die Zuständigkeit des Agrarministerium besteht in diesem Zusammenhang, da es die Raumordnung koordiniert.  Umweltminister Olaf Lies erklärte, verfügbare Trassenräume seien für die weitere Entwicklung der Offshore-Windkraft „bestmöglich zu nutzen“. Dabei komme es auch auf die Vernetzung von Windparks in der Nordsee von Schottland über die Niederlande bis zu Skandinavien an. Wilhelmshaven solle dazu „als Energiedrehscheibe ausgebaut werden“.