Energie, Material und Information: Das sollen die Schwerpunktthemen der TU Clausthal werden. TU-Präsident Thomas Hanschke und Niedersachsens Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Klajic stellten am Montag den Masterplan für die TU Clausthal vor. Hanschke sprach dabei von einem „deutlich geschärften Profil“. Das Land will die neue Entwicklung zeitlich unbegrenzt mit fünf Millionen Euro unterstützen. Das Geld dafür soll aus dem sogenannten „VW Vorab“ kommen. Bevor Gelder ausgezahlt werden, ist jeweils eine Prüfung der TU-Clausthal-Anträge durch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (WKN) vorgesehen.

Der Präsident der Universität spricht von einem "deutlich geschärften Profil"  -  Foto: TU Clausthal

Der Präsident der Universität spricht von einem „deutlich geschärften Profil“ – Foto: TU Clausthal

Der Prozess zur Erarbeitung des Masterplans habe länger gedauert als geplant. „Die Monate, die wir uns zusätzlich Zeit genommen haben, waren aber gut investiert“, erklärte Carsten Mühlenmeier, Leiter der Hochschulabteilung im Wissenschaftsministerium, im zuständigen Landtagsausschuss. Das betreffe unter anderem die Organisation der Universität. Die TU Clausthal bilde deutlich teurer aus als andere Hochschulen. Das habe auch mit althergebrachten Strukturen an der Universität zu tun. Mühlenmeier zufolge muss man sich nun zum Beispiel Kurse ansehen, die nicht ausgelastet seien. „Dabei kann man fragen: Biete ich noch eine grundständige Mathematik an, wenn ich hier nur vier Studienanfänger habe? Oder: Kann ich ein ingenieurwissenschaftliches Bachelorstudium anbieten, das sich von anderen absetzt?“

Inhaltlich will sich die TU Clausthal zum Beispiel auf eine neue Generation von Batterien oder neue Materialien für den Flugzeug- und Kraftfahrzeugbau fokussieren. Auch die Suche nach wertvollen Metallen in bestehenden Lagerstätten im Harz ist unter dem Forschungsschwerpunkt Rohstoffsicherung vorgesehen. Die Digitalisierung in der Industrie wird ein weiteres zentrales Thema in Clausthal.

„Die Spezialisierung passt sehr gut zur TU Clausthal. Damit kann die Universität hervorragend arbeiten und sich gut positionieren“, sagte der Vize-Fraktionschef der Grünen, Ottmar von Holtz, dem Rundblick. Für CDU-Fraktionsvize Jörg Hillmer hat die Erarbeitung des Masterplans deutlich zu lange gedauert. „Die Landesregierung hat zehn Monate gebraucht, um die Wünsche der TU Clausthal mit den eigenen Wünschen abzugleichen. Es bleibt zu hoffen, dass die Universität am Ende ihre Leistungsfähigkeit behält.“

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