Vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres im August will Niedersachsens Landesregierung mehr Unternehmen dazu ermuntern, auch in der Krise Ausbildungsplätze vorzuhalten. Auch sollen mehr Jugendliche dazu ermutigt werden, eine Ausbildung anzufangen. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) stellte am Freitag einen entsprechenden Aktionsplan vor. Dieser beinhaltet verschiedene Maßnahmen, die Betriebe und Azubis finanziell unterstützen sollen. Dazu stehen nach Ministeriumsangaben neun Millionen Euro zur Verfügung.

Die Corona-Lage darf nicht dazu führen, dass die Ausbildung aufgeschoben wird.

So sollen etwa Jugendliche, die sich für einen Ausbildungsbetrieb entscheiden, der mehr als 45 Kilometer vom Wohnort entfernt ist, künftig eine Prämie in Höhe von 500 Euro erhalten. Betriebe, die Ausbildungsverträge coronabedingt verlängern mussten, sollen ebenfalls mit 500 Euro unterstützt werden. Kleine Betriebe mit nicht mehr als zehn Beschäftigten bekommen 4000 Euro, wenn sie einen Ausbildungsplatz besetzen.

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„Die Corona-Lage darf nicht dazu führen, dass die Ausbildung aufgeschoben wird“, betonte Tonne. Sowohl für die Jugendlichen als auch für die Betriebe sei es in der Pandemie schwieriger geworden zusammenzufinden. Den Aktionsplan gibt es bereits seit dem vergangenen Jahr. Er wurde aktualisiert und an die neue Lage im Jahr 2021 angepasst.

Im Land gibt es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen derzeit mit 41.095 Bewerbern 5,8 Prozent weniger Interessenten für eine Ausbildung als im Vorjahr. Landesweit sind demnach 49.258 Ausbildungsstellen registriert, von denen im Juni noch 23 938 Stellen unbesetzt waren. Angebot und Nachfrage seien regional zum Teil sehr unterschiedlich verteilt. (dpa)