Uwe Schwarz (64), der dienstälteste Landtagsabgeordnete in Niedersachsen (durchgängig seit Juni 1986), hat seinen Verzicht auf eine neue Kandidatur bei der Landtagswahl am 9. Oktober verkündet. Das sei ihm nicht leicht gefallen, schilderte er in einen Brief an seine Parteifreunde. „Es ist ein Geschenk, selbst entscheiden zu können, wann man aufhört, bevor man vom Platz gejagt oder abberufen wird. Dafür habe ich in all den Jahren viele Beispiele erlebt, nicht zuletzt mit dem plötzlichen Tod von Thomas Oppermann im vergangenen Jahr“, schrieb Schwarz.

Uwe Schwarz | Foto: SPD-Fraktion Niedersachsen

Der Abgeordnete, der viel jünger wirkt als er ist, gilt parteiübergreifend als Musterbeispiel für einen guten Parlamentarier. Er hat sich fern von irgendwelchen Allüren immer in die Sacharbeit vertieft, dabei im Parlament vor kritischen Nachfragen und Auskunftswünschen auch dann nicht zurückgescheut, wenn das Ergebnis die eigenen Genossen nicht glänzend hat aussehen lassen.


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Sein Auftritt in dieser Woche im Sozialausschuss des Landtags ist ein Beispiel dafür, er äußerte bei dieser Gelegenheit scharfe Kritik an einigen – auch sozialdemokratisch geführten – Landkreisen. Schwarz stand einmal kurz davor, SPD-Fraktionschef zu werden, und etliche Male hätte man sich ihn gut als Sozialminister vorstellen können. Es ist nicht so, dass er nicht auch selbst eine solche Rolle gern für sich gesehen hätte.

Aber als die politischen Konstellationen sich dann gegen ihn wandten, hat er sich nie beleidigt zurückgezogen oder aufgehört, engagiert zu arbeiten. Für ihn war die Vertretung der Interessen der Bürger in seinem Wahlkreis und die Aufgabe als Fachpolitiker, der Regierung und Verwaltung möglichst gut kontrollieren muss, immer wichtiger als persönlicher Ehrgeiz.