Der verloren geglaubte Sommer ist da! Bei knusprigen 29 Grad Celsius sitzen wir gerne gemeinsam mit Ihnen am Schreibtisch und hauen fleißig in die Tasten. Aber: Wie sieht es denn im Idealfall unterhalb der Tischplatte aus?

In unserer Sommer-Edition haben wir viele drängende Fragen durchgekaut, so auch diese: Darf man(n) im Sommer in kurzer Hose ins Büro gehen? Meine Kollegen aus der Mode-Redaktion, Tomas Lada und Christian Wilhelm Link, beurteilen die Sache sehr unterschiedlich. Ihr Pro & Contra lesen Sie hier.

Aber wir haben ja auch Sie gefragt, wie Sie zur Kurzehosenfrage stehen (Ergebnisse oben). Und weil wir wissen, dass unsere Leserschaft nicht nur meinungsstark, sondern auch individualistisch und durchaus auch mitteilungsbedürftig sein kann, haben wir bei unserer Umfrage die Kommentarfunktion zugelassen – was Sie rege genutzt haben.

Ich habe mich an eine Analyse Ihrer Freitextantworten gemacht und kann verraten: Unsere Leserschaft spricht sich vielfach für Gleichberechtigung aus! Was frau darf, soll mann auch dürfen. Das gilt im Job wie bei der Garderobe. „Warum dürfen Frauen Röcke tragen und Männer keine kurzen Hosen? Sexismus!“, schrieb jemand. Dieselbe Botschaft mit weniger Zeichen: „Frauen ziehen auch kurze Röcke an!“ Und mit mehr Zeichen: „Frauen tragen Rock und zeigen Bein, welche auch nicht immer dem erlauchten Anspruch genügen. Wenn schon Emanzipation, dann auch für die Männer. Eine Männerwade ist nicht schlechter als eine Frauenwade.“

Einer unserer vielfaltsliebenden Leser, der auch eine Leserin gewesen sein kann, geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht sich für den Rock am Mann aus. Der Einsatz für die Gleichheit schlägt bei manchen allerdings ins Gegenteil um: „Gleiches Recht für Alle – bei einigen Kleidungsstilen der Frauen sollte man im Sommer ebenfalls genauer hinschauen.“ Vielleicht sollte man aber auch gerade nicht genauer hinschauen, wer weiß…

Andere geben sich kompromissbereit und bei denen kommt es auf die Länge an: „Die Hose sollte nicht allzu kurz sein, sondern zumindest den Oberschenkel bedecken“, meint ein Leser. „Aber bitte keine Hotpants bei den Herren“, schreibt jemand, der sicherlich nichts von der modischen Gleichheit der Geschlechter hält. Was modetechnisch erlaubt ist, steht hier: „Auch bei kurzen Hosen gibt es Unterschiede. Ungefähr bis zum Knie ist okay.“

Ein entschiedenes Es-kommt-darauf-an findet sich in dieser Antwort: „Ja zur Beinfreiheit, aber bitte mit Stil!!!“ Mit weniger Ausrufezeichen sieht die Botschaft so aus: „Wer Stil hat, kann das mit jedem Kleidungsstück zeigen.“ Doch nicht alle glauben an die Stilsicherheit beim Manne: „Es gibt ja auch dünne lange Hosen. Und jenseits von Ausnahmen sind die meisten Männer in kurzen Hosen auch sehr unästhetisch.“

Ästhetik ist das eine, Professionalität etwas ganz anderes. Dieser Leser beispielsweise ist ein Verfechter des professionellen Schwitzens: „Ich empfinde es als unprofessionell. Ich schwitze auch, aber da muss man(n) halt mal durch.“ Die Kundenorientierung spielt für viele Leser eine große Rolle. Wer Sichtkontakt zur Außenwelt hat, sollte sein Bein bedecken. Denn: „Unsere Kunden können für ihr Geld ein Mindestmaß an Professionalität erwarten.“

Ein Mindestmaß an Professionalität können Sie selbstverständlich auch bei uns erwarten. Deshalb finden Sie im heutigen Rundblick wieder ein ernstgemeintes Pro & Contra: Klaus Wallbaum und ich diskutieren über das Für und Wider eines gestärkten Verhältniswahlrechts. Kommentare dazu müssen Sie diesmal aber persönlich an uns richten.

Außerdem haben wir heute diese Themen:

• Wahlrechtsreform: Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden – wie reagiert die Politik in Niedersachsen?
• Klimacheck: Umweltminister Christian Meyer und Finanzminister Gerald Heere haben den neuen Klimacheck für den Landeshaushalt vorgestellt.

Kommen Sie mit einem kühlen Kopf durch einen heißen Tag
Ihr Niklas Kleinwächter