In Hannover kommt es zum erwarteten Dreikampf um das Amt des Oberbürgermeisters. Rund eine Woche vor der Wahl wird deutlich, dass die Kandidaten von CDU, Grünen und SPD relativ nah beieinander liegen. Das geht aus einer Umfrage des Forsa-Instituts hervor.

Scholz vor Onay vor Hansmann: So ist der Umfrage zufolge die Lage gut eine Woche vor der OB-Wahl in Hannover – Foto: Scholz, Grüne, Hansmann, MB.

Darin liegt CDU-Kandidat Eckhard Scholz mit 28 Prozent vorne. Hinter ihm folgen Belit Onay (Grüne) mit 26  Prozent.  SPD-Kandidat Marc Hansmann kommt in der Landeshauptstadt, die seit mehr als 70 Jahren nur Sozialdemokraten an der Spitze der Stadt kannte, in der Umfrage auf 23 Prozent und liegt damit auf dem dritten Platz.

AfD-Kandidat Joachim Wundrak, ehemaliger Generalleutnant der Bundeswehr, kommt auf sieben Prozent, die Kulturmanagerin Iyabo Kaczmarek auf fünf Prozent. Forsa hatte im Auftrag der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung rund 1000 Wähler befragt.

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Aus der Umfrage lässt sich schließen, dass die SPD, die nach dem Rücktritt von OB Stefan Schostok als erste sehr schnell ihren Bewerber aufgestellt hatte, von der frühen Nominierung offenbar nicht in dem erhofften Maß profitieren konnte. Führende SPD-Politiker wie auch Ministerpräsident Stephan Weil waren in den vergangenen Wochen sehr selbstsicher aufgetreten. Viele Sozialdemokraten sahen Hansmann, der früher Finanzdezernent und später Geschäftsführer der hannoverschen Stadtwerke war, als Favoriten.

Noch ist das Rennen allerdings nicht entschieden. Der Umfrage zufolge sind noch 39 Prozent der Wähler unentschlossen. Zudem wissen viele auch noch gar nicht, dass in Hannover am 27. Oktober ein neuer Oberbürgermeister gewählt wird. Fast der Hälfte der unter 30-Jährigen ist der Wahltermin nicht bekannt.

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Die Entscheidung dürfte allerdings erst am 10. November fallen. Die Umfrage zeigt, dass wohl keine der Kandidaten in der ersten Runde die 50-Prozent-Marke überschreiten wird. Sollte sich die Umfrage nächsten Sonntag tatsächlich bei der Wahl so abbilden, dann gäbe es eine Stichwahl zwischen Eckhard Scholz (CDU) und Belit Onay (Grüne). Spannend dürfte in einem solchen Fall vor allem sein, wohin diejenigen tendieren werden, die zum treuen SPD-Wählerklientel zählen.

Gefragt wurde auch, welche Partei die Wähler ankreuzen würden, wenn Ratswahlen wären. Danach wären die Grünen mit 28 Prozent in Führung, gefolgt von SPD und CDU mit je 24 Prozent.


Hannover wählt

Am 27. Oktober wählen die Bürger der Landeshauptstadt einen neuen Oberbürgermeister. Zehn Kandidaten stehen auf dem Wahlzettel. Allmählich spitzt sich der Wahlkampf um die Stadtspitze zu. Die Rundblick-Redaktion hat alle wichtigen Informationen rund um die Oberbürgermeisterwahl in Hannover zusammengefasst – hier klicken.


Forsa hat sich erkundigt, welches Gewicht die Rathausaffäre um illegale Zulagen für hochrangige Mitarbeiter hat, die im Frühjahr zum Sturz von OB Stefan Schostok führten. 66 Prozent der am Telefon befragten Bürger gaben an, dieses Ereignis habe auf ihre Entscheidung keine Wirkung – bei 30 Prozent ist es anders.

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Bei der Frage nach den größten Problemen der Stadt liegt die Wohnungsnot vorn, gefolgt von Baustellen und mehreren unterschiedlichen Verkehrsproblemen. Die Frage, welche Partei am kompetentesten sei, die Probleme zu lösen, gaben 45 Prozent an „keine“. Die SPD erhielt 20 Prozent, Grüne und CDU je 14 Prozent.