„Corona-Pandemie“ ist das Wort des Jahres 2020, und man muss fragen: Welches auch sonst? Wer erinnert sich schon noch an die „Respektrente“, das Wort des vergangenen Jahres?

Auf Rang zwei lag 2019 übrigens noch der Begriff „Rollerchaos“. Die Roller auf den Gehsteigen stellen in diesem Jahr nun keine Gefahr mehr dar, weil ja ohnehin niemand mehr in der Innenstadt herumläuft. Man hält sich stattdessen nur noch in seiner „konspirativen Wohnung“ (Wort des Jahres 1978) auf. „Reisefreiheit“ (Wort des Jahres 1989) gibt es ja auch nicht mehr so richtig.

Hängen Sie auch nur noch den ganzen Tag in Ihrer konspirativen Wohnung herum? – Foto: vicnt/Getty Images

Für die Kliniken ist es natürlich gut, dass keiner mehr über Roller stolpert, weil das die Gefahr einer mögliche Überlastung mindert. Für die Geschäfte ist es dagegen schlecht, weil so auch niemand mehr in den Klamottenshop oder in eines der wenigen verbliebenen Kaufhäuser stolpert. Was tun? Eine „Abwrackprämie“ für den Handel (Wort des Jahres 2009) wäre vermutlich das falsche Mittel.

Anja Osterloh, Chefin des Wirtschaftsrats in Niedersachsen, hat einen Acht-Punkte-Katalog zur Stärkung des Einzelhandels vorgelegt und auch der SPD-Wirtschaftspolitiker Christos Pantazis hat Vorschläge gemacht – mehr dazu lesen Sie heute bei uns. Eines ist für die Steuerzahler aber jetzt schon klar: Um den Handel zu retten, wird der Euro auf jeden Fall wieder mal zum „Teuro“ (Wort des Jahres 2002).

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Im niedersächsischen Landtag sitzt bekanntlich eine ganz besondere „Szene“ (Wort des Jahres 1977). Das war auch gestern wieder in der Corona-Sondersitzung zu beobachten.

Dabei zeigte sich Ministerpräsident Stephan Weil geradezu ein wenig „aufmüpfig“ (Wort des Jahres 1971). Er ist nicht mit allen Berliner Corona-Entscheidungen zufrieden. An welchen Stellen laut Weil das letzte Wort noch nicht gesprochen sein sollte, hören Sie direkt hier:

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Wenn Sie in Ihrer „konspirativen Wohnung“ jetzt den ganzen Tag vor der Glotze sitzen, sind Sie bestimmt auch über das 50-jährige Tatort-Jubiläum gestolpert. Die Kollegen der Süddeutschen Zeitung haben sich einmal die ehrenwerte Mühe gemacht, nachzurechnen, wer in allen Folgen am häufigsten der Mörder war.

Am häufigsten mordet im Tatort demnach nicht der Gärtner, sondern der Unternehmer und steht damit noch vor dem Berufskriminellen. Ziemlich ungefährlich sind dagegen Auftragskiller oder die eigene Ehefrau. Nur elf Morde gingen in 50 Jahren übrigens auf das Konto von Journalisten.

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Immerhin konnten wir diesen „heißen Herbst“ (Wort des Jahres 1983), der ja nun wirklich ein „Stresstest“ (Wort des Jahres 2011) für uns alle war, vor dem Fernseher verbringen, während die Regierung immer mehr „Rettungsroutine (Wort des Jahres 2012) für die Unternehmen entwickelt.

Und mit diesem blöden Jahr kann man am 31. Dezember nur noch eines machen: abwickeln (zweiter Platz 1991).

Ihnen einen schönen Dienstag

Martin Brüning