Vaclav Klaus, ehemaliger tschechischer Staatspräsident, hat sich gestern als prominenter Wahlkampfhelfer der AfD in Hannover betätigt. Im Freizeitheim Ricklingen trat der 76-Jährige neben dem hannoverschen Spitzenkandidaten Jörn König auf. In einer Pressekonferenz erklärte er, er wolle die AfD unterstützen und beklage, dass in den deutschen Medien über Veranstaltungen dieser Partei nicht berichtet werde.

„Deutschland ist keine wirkliche Demokratie mehr“, denkt Vaclav Klaus (li.), neben Jörn König – Foto: KW

Auf die Entgegnung des Rundblicks, woher er sich dieses Urteil anmaße, sagte Klaus, er lese immer wieder deutsche Zeitungen, wenn er etwa im Flugzeug unterwegs sei. Deutschland sei „keine wirkliche Demokratie“ mehr, das Land bewege sich „zur postdemokratischen Ära hin“ – und dies erinnere ihn, der die längste Zeit seines Lebens unter kommunistischer Diktatur gelebt habe, an früher. Die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel sei „inakzeptabel“ und er bemängele, dass auch darüber wenig gesprochen werde. Auf die Entgegnung, dieses sei eines der Hauptthemen des Wahlkampfs, sagte König, die Kanzlerin selbst wolle nicht gern darüber sprechen, auch wenn etwa im TV-Duell zwischen ihr und Martin Schulz das Thema eine große Rolle gespielt hatte.