Stephan Weil, Ministerpräsident, wirbt nachdrücklich dafür, Klimaschutz und Naturschutz nicht gegeneinander auszuspielen. Beim Empfang anlässlich des Deutschen Naturschutztages (DNT), der noch bis Sonnabend in Hannover ausgerichtet wird, erklärte Weil, er wolle sich künftig an den Niederlanden oder Dänemark orientieren. Dort gelinge es, die Planungsverfahren für den Ausbau der Erneuerbaren Energien deutlich zu beschleunigen – und trotzdem die Prinzipien des Naturschutzes und der Demokratie zu wahren. Der „einzigartige Verfahrensüberbau“, den es in Deutschland gebe, erinnere ihn eher an das Malefiz-Spiel, bei dem einem immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, sagte der Ministerpräsident.

Weil beim Empfang aus Anlass des DNT in Hannover | Foto: Kleinwächter

Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, ergänzte Weils Ausführungen dahingehend, dass man nicht immer den Naturschutz als Bremser beim Bau von Windkraftanlagen vorschieben dürfe. Beispiele aus Niedersachsen zeigten schließlich, dass dabei auch der Denkmalschutz oder der Wunsch nach einem freien Horizont eine Rolle spielten. Außerdem sagte sie, dass es künftig Flächenziele auch für den Naturschutz brauche, wie sie nun für den Klimaschutz festgelegt wurden. „Flächen sind die Währung der Zukunft“, erklärte Riewenherm.