Der Vorsitzender der der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, hat Landtag und Landesregierung dazu aufgefordert, in die soziale Infrastruktur zu investieren. Diese müsse intakt und stabil sein. „Die Aussage, dass kein Geld da ist, ist keine aktive Politik“, sagte Lenke am Dienstag mit Blick auf die Beratungen zum nächsten Landeshaushalt.

Hans-Joachim Lenke und Marco Brunotte – Foto: Lenke, Brunotte, RB/Getty Images

Das Land habe eine Phase mit sehr großen Investitionen in die Wirtschaft hinter sich, die für die Stabilisierung wichtig gewesen seien. Jetzt brauche es einen Impuls für das Soziale in der Gesellschaft. Nach über einem Jahr Pandemie sehe man überlastete Familien, die Gewalt in den Familien sei signifikant gestiegen und es gebe eine verstärkte Nachfrage nach Suchtberatung.

Bei der globalen Minderausgabe aller Ministerien gebe es vor allem im Sozialministerium kaum Spielraum. Deshalb drohten hier die freiwilligen Leistungen, wie zum Beispiel die Beratungsstellen, unter die Räder zu kommen.

Wir brauchen Mut für Investitionen.

Lenkes Stellvertreter Marco Brunotte erklärte, man sehe derzeit einen Ansturm auf die die Mutter-Kind-Einrichtungen, auch die Jugendwerke spürten eine sehr große Nachfrage. Angesichts der Langzeitwirkungen der Corona-Pandemie müsse man nun aufpassen, solche Strukturen nicht zu schwächen, sondern in Teilen sogar zu stärken. „Wir brauchen Mut für Investitionen“, sagte Brunotte.

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Lenke legte einen besondere Fokus auf die jungen Menschen. „Kinder aus einkommensschwachen Familien oder mit . Migrationshintergrund haben oftmals in der Schule des Anschluss verloren. Sie sind nicht in dem Maße unterstützt worden, wie es gut gewesen wäre. Es sind Lücken entstanden, die nun geschlossen werden müssen“, stellte Lenke fest.

Dabei geht es ihm aber nicht allein darum, Lernstoff nachzuholen. Wichtig sei auch die soziale Bildung, Kinder müssten zum Beispiel auf Jugendfreizeiten die Gelegenheit bekommen, sich zu entdecken und zu entwickeln