Daniela Behrens, Innenministerin, befürwortet eine bundesweite Reform der Probezeit für Fahranfänger. Sie sprach sich für eine Verlängerung der Probezeit von zwei auf drei Jahre aus. „Ich halte das für unbedingt notwendig. Rasen bleibt die Todesursache Nummer 1 auf den Straßen“, so Behrens. 

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Die Zahl der Verkehrsunfälle in Niedersachsen ist nach zwei Jahren Corona-Pandemie zwar wieder auf 199.982 Unfälle gestiegen, das bleibt aber dennoch der zweitniedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren. Im vergangenen Jahr starben 370 Menschen bei einem Verkehrsunfall, rund zwei Drittel dieser Unfälle ereigneten sich auf Landstraßen. Jedes vierte Todesopfer stand im Zusammenhang mit einem Baumunfall. Haupt-Risikogruppe bleiben die Kinder, Fahranfänger und Senioren.

Unfälle mit E-Scootern steigen rasant an

Den wohl größten Zuwachs gab es bei den Unfällen mit einem E-Scooter. So verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 999 Unfälle, es sei jedoch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. 623 E-Scooter-Fahrer verletzten sich leicht, 99 schwer. Eine 20-Jährige starb nach einem Zusammenstoß mit einem Lastwagen. Das Innenministerium will für die „Vision Zero“, eine Reduzierung der Verkehrsunfälle auf 0, verstärkt auf Kampagnen setzen. Ziel sei es, stärker an die Rücksichtnahme und Sorgsamkeit der Bürger zu appellieren. Eine Einführung einer Helmpflicht, eine Erhöhung der Geldbußen oder eine nennenswerte Steigerung der Verkehrskontrollen schließt Behrens zum jetzigen Zeitpunkt hingegen erst einmal aus.