
Im schlimmsten Fall müssen die Steuerzahler am Ende noch für Entschädigungen geradestehen, weil die Investoren dann Druck machen.
Verlinden kritisiert, dass sich Politiker von SPD und CDU in der Debatte vor allem von außen- und geopolitischen Argumenten leiten ließen. Dabei heiße es, je mehr Importmöglichkeiten es für Erdgas gebe, desto unabhängiger und flexibler sei Deutschland. „Das ist aber nicht Punkt. Es geht nicht um eine Vielzahl von Bezugsquellen, sondern um eigene Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffimporten“, so die Bundestagsabgeordnete aus Lüneburg.
Mehr erneuerbare Energien aus Europa selbst sorgten für viel mehr Wertschöpfung am eigenen Standort und mehr außenpolitische Unabhängigkeit. Der Rohstoffimport führe dagegen immer wieder zu Konflikten. Ein Beispiel dafür seien gerade die LNG-Anlagen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte der US-Regierung im Streit um die Erdgasleitung „Nord Stream 2" versprochen, in Zukunft mehr LNG aus den USA einzuführen.
Verlinden setzt auf "bessere Lösungen"
Während sich mehrere niedersächsische Politiker je nach Wahlkreis für Wilhelmshaven oder Stade als LNG-Terminal-Standort einsetzen und hoffen, dass die Entscheidung am Ende nicht für Brunsbüttel in Schleswig-Holstein fällt, haben sich die Grünen bereits auf dem Parteitag in Osterholz-Scharmbeck Anfang Mai klar gegen die Terminals positioniert. Für die Umweltwissenschaftlerin Verlinden ergibt es aus klimaschutzpolitischer Sicht keinen Sinn, Geld in fossilen Rohstoffen zu versenken.