…stammt aus dem Kreis Northeim, ist 42 Jahre alt und wird in dieser Rubrik ausgewählt, weil er ein Beispiel gibt für viele, die derzeit bei der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz bereit sind zur spontanen und schnellen Hilfe. Der Niedersachse der Woche heißt…

…Manuel Bartens, ist „Leiter der Verbandsorganisation“ beim Kreislandvolkverband Northeim-Osterode und hat vor wenigen Tagen eine ganz besondere Hilfsorganisation in Gang gebracht. Über Kontakte zu einem Landwirt in dem von der Flut besonders betroffenen Landkreis Ahrweiler hat er eine Hilfsaktion der Bauern aus seiner Region organisiert – und die Resonanz war überwältigend. Die ersten Lastwagen mit Heu und Grassilage wurden vor wenigen Tagen nach Rheinland-Pfalz geliefert, und an mehrere Spenden wurden kleine Botschaften geschrieben, etwa die: „Nicht aufgeben – haltet durch!“.

Bartens erklärt die Aktion mit einem Wunsch der Landwirte in Südniedersachsen:

Wir wollten etwas tun, bevor die großen Hilfsorganisationen mit ihren Projekten anlaufen und langfristige Unterstützung leisten. Wir wollten für die ersten Tage und Wochen da sein.

Wie kam das? Bartens, der in Gillersheim im Kreis Northeim geboren ist und in Göttingen Sozialwissenschaften studiert hat, ist noch nicht lange beim Landvolk. Vorher hat er als Personalleiter und Manager in verschiedenen Unternehmen gearbeitet, unter anderem bei einem Mietfahrraddienst und einer Firma für Bürobedarf. Sein Weg führte ihn unter anderem auch nach München, dann aber kehrte er mit seiner Frau in die Heimat zurück. Beim Landvolk hat er nun die Aufgabe, ein paar moderne Sichtweisen in die eher verstaubte Organisation zu bringen. Bartens ist gut bekannt mit einem Jagdpächter, der in der von der Flut besonders betroffenen Gemeinde Schuld ein Revier hat – und über diesen Kontakt kam er an die Adresse eines betroffenen Bauern, der seinen Stall und große Teile seines Hofes verloren hat. Der Bauer berichtete, dass vor allem Futtermittel fehlen. Da die Wiesen an der Ahr durch den mit Öl und Schadstoffen belasteten Schlamm verseucht sind, können die Landwirte ihre Tiere nicht einfach auf die Weide schicken.

Die Hilfszusagen aus der Region Northeim/Osterode haben nun einen Umfang von bis zu 30 Lastwagenladungen, und die erste Lieferung ist Mitte vergangener Woche gestartet. „Früher ging es nicht, weil die Bundeswehr erst ein Behelfslager aufbauen musste. Bartens ist begeistert, wie gut die Organisation geklappt hat – auch deshalb, weil viele Bauern ihnen bekannte Spediteure eingeschaltet haben und diese sofort bereit waren, bei der Spendenaktion zu helfen. Nun plant Bartens, die Hilfsaktion zu verstetigen. Je nach Bedarf der Bauern in Rheinland-Pfalz sollen alle zwei Wochen oder wöchentlich Lastwagen auf den Weg geschickt und Hilfsmaterial liefern sollen. „Ich gehe davon aus, dass die größeren Hilfsprogramme des Bauernverbandes dann auch noch beginnen – aber zur Überbrückung bis dahin ist der Einsatz der Landwirte hier besonders wichtig.“

Die Rundblick-Redaktion hält die Hilfsaktion der Landwirte aus dem Landvolkverband Northeim-Osterode für vorbildlich und zeichnet daher den Organisator mit dem Titel „Niedersachse der Woche“ aus. Glückwunsch dazu!