Der Niedersachse der Woche…

…steht gewissermaßen für ein auffälliges Ergebnis des Wahljahres 2021 – nämlich für den Aufstieg junger Leute in hohe Positionen. Zwar ist mit den Bundestagswahlen nicht durchweg eine Verjüngung erreicht worden, in einigen Bereichen aber schon. So hat es bei der SPD eine Gruppe von Jungsozialisten geschafft, auf 49 Leute in der neuen Bundestagsfraktion zu kommen, das ist fast ein Viertel der gesamten Mannschaft. Auch viele junge Grüne sind in das Parlament gekommen. Einer der neuen Abgeordneten, die noch unter 25 sind, hat sogar einen Wahlkreis direkt erobert. Er ist der Niedersachse der Woche. Der Niedersachse der Woche heißt…

…Jakob Blankenburg, ist 24 Jahre alt und hat dem bisherigen Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols (CDU) den Wahlkreis Lüneburg/Lüchow-Dannenberg abgenommen. In den vergangenen Jahren war dieser Wahlkreis immer wieder mal von Sozialdemokraten und von Christdemokraten erkämpft worden, diesmal war es Jakob Blankenburg, der die Nase am Ende vorn hatte. Der Politologe aus Bienenbüttel (Kreis Uelzen), der seit vier Jahren auch Landesvorsitzender der niedersächsischen Jungsozialisten ist, hat bisher in der Pressestelle der SPD-Landtagsfraktion gearbeitet – vor allem die Online-Kommunikation und Social Media waren seine Schwerpunkte in der Parteiarbeit. Nun ist Blankenburg der jüngste Wahlkreisabgeordnete in Deutschland, also der jüngste Bewerber, der bei den Erststimmen gesiegt hat und damit den Wahlkreis direkt im Bundestag vertritt.

In seinen Auftritten im Wahlkampf hat sich Blankenburg betont bürgernah gegeben. Er sagte:

„Im Deutschen Bundestag will ich die starke Stimme aller Menschen in unserem Wahlkreis sein. Ich erlebe durch mein Engagement jeden Tag, wie wichtig es für mich ist, mit unterschiedlichen Personen auf Augenhöhe sprechen zu können. In unserer Demokratie sollte das Parlament dabei ein Querschnitt unserer Gesellschaft sein.“

Als Landesvorsitzender der Jusos ist Blankenburg stets sachlich und gut informiert aufgetreten. Das Typische mancher Jungsozialisten, nämlich mit radikalen Thesen oder verbalen Attacken aufzufallen, gilt für ihn, den betont Freundlichen, eher weniger. Manche könnten meinen, für ihn komme das neue Amt nun zu früh, zumal er nach dem Studium und Mitarbeit in einer Agentur für Kommunikationsstrategien noch keine reichliche berufliche Erfahrung außerhalb der Politik vortragen kann.

Auf der anderen Seite kommt ein junger, aufgeschlossener Mann in eine enorme Verantwortung, die sich auch auf die Vertretung der Interessen des Wahlkreises im Bundestag ausrichtet. Dabei geht es um Lüneburg, eine Stadt im Wachstum, und den Kreis Lüchow-Dannenberg, der bisher von Strukturproblemen, finanzieller Schwäche und vom Dauerthema Atommülllager Gorleben geprägt war.

Wir wünschen Jakob Blankenburg viel Glück bei seiner neuen Tätigkeit – und zeichnen ihn mit dem Titel „Niedersachse der Woche“ aus – stellvertretend für viele junge Leute, die in diesen aufregenden Wahlkampfwochen des September 2021 in neue politische Ämter gekommen sind.