Die Steuerberaterkammer Niedersachsen, ein Selbstverwaltungsorgan für etwa 7500 Steuerberater in Niedersachsen, hat kürzlich eine turbulente Sitzung erlebt. In der Hauptversammlung wurde dem bisherigen Vorstand unter Carsten Fischer (Syke) die Entlastung verweigert. Das berichtet das Politikjournal Rundblick (Freitagausgabe).

Vorausgegangen war eine teilweise heftige Debatte darüber, ob Vorstandsmitglieder unberechtigt hohe Vergütungen (Kostenersatz und Aufwandsentschädigungen) kassiert haben. In einer Kampfabstimmung trat Fischer dann erneut an, wurde aber von seinem Gegenkandidaten geschlagen, dem CDU-Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler (Göttingen).

Kommission soll transparentere Regeln prüfen

Die Versammlung, die sich über achteinhalb Stunden hingezogen haben soll, hat nun unter den Steuerberatern in Niedersachsen Nachwirkungen. Es wurde eine Kommission eingesetzt, die prüfen soll, wie die finanziellen Entschädigungsregelungen für die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder transparenter und nachvollziehbar gestaltet werden können, damit gar nicht erst der Verdacht auf eine Selbstbedienungsmentalität entsteht.


Die TagesKolumne von heute:

Für Berliner sind wir Niedersachsen die letzten Provinzdeppen


Wie das Politikjournal Rundblick erfahren hat, ist für die Aufwandsvergütungen der Vorstandsmitglieder jährlich eine Summe von bis zu 450.000 Euro abgerechnet worden. Die Steuerberaterkammer ist ein Selbstverwaltungsorgan, das im staatlichen Auftrag die Steuerberater beruft oder auch die Lizenz entziehen kann.  Umstritten ist die Frage, ob die gesetzlich vorgeschriebene Aufwandsentschädigung als Anerkennungsbetrag für die Arbeit der Berater anzusehen ist oder als Verdienstausfall – zumal ehrenamtliche Arbeit Zeit kostet, die von den Beratern nicht für ihre eigentliche Beratungstätigkeit verwendet werden kann. Einzelne Vorstandsmitglieder sollen 40.000 Euro jährlich angegeben haben, andere bis zu 70.000 Euro.

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