19. Apr. 2022 · 
Umwelt

Grüne sind skeptisch gegenüber Bohrplattformen in der Nordsee

Andreas Möser, Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, weist auf Widersprüche bei der geplanten Erdgasförderung am Rande des niedersächsischen Wattenmeeres hin. Ein Antrag des niederländischen Unternehmens One-Dyas war bisher von der rot-schwarzen Landesregierung abgelehnt worden, soll aber nun offenbar doch genehmigt werden. Die Grünen haben sich die älteren Antragsunterlagen von One-Dyas noch einmal angeschaut und sind auf Widersprüche gestoßen. So liege die Produktionskapazität bei maximal 2,1 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich – während die Landesregierung von einem Fördervolumen von 60 Milliarden Kubikmeter gesprochen habe. Damit stelle sich die Frage, ob weitere Bohrplattformen im Wattenmeer nötig würden, wenn man die angepeilte Menge erhalten wolle. Die im alten Antrag von One-Dyas geplante Förderdauer sei zudem mit 10 bis 35 Jahren angegeben worden. Das könne mit dem selbstgesteckten Ziel der Landesregierung, ab 2045 klimaneutral zu sein, in Konflikt geraten. Außerdem würde die Erdgasförderung von One-Dyas frühestens Ende 2024 starten – und das sei zu spät, um kurzfristig Entlastung für fehlende Gaslieferungen aus Russland zu schaffen.

Dieser Artikel erschien am 20.4.2022 in Ausgabe #073.

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