Das Innenministerium hat die Krankenstandstatistik für das Jahr 2022 veröffentlicht und dem ressortübergreifenden Beirat für Arbeit und Gesundheit vorgestellt. Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren, die unter dem Einfluss der Corona-Maßnahmen standen, ist die durchschnittliche Anzahl der Erkrankungstage pro Person im Jahr 2022 deutlich angestiegen. Sie erhöhte sich auf durchschnittlich 16,71 Tage im Vergleich zu 12,46 Tagen im Vorjahr. Die Krankenstandquote stieg auf 6,66 Prozent gegenüber 4,96 Prozent in 2021 an.

Es sind die Atemwege.

Nach Mitteilung des Ministeriums wird in den Gesundheitsberichten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) übereinstimmend über einen deutlichen Anstieg der Atemwegserkrankungen im Jahr 2022 berichtet. Nach Einschätzung der GKV hat die Rücknahme der Kontaktbeschränkungen und der Aufhebung der Hygienemaßnahmen ihren Beitrag zu einem stärkeren Infektionsgeschehen und einer Zunahme der Atemwegserkrankungen geführt. Den zweiten und dritten Rang belegen bei den GKV die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und die psychischen Erkrankungen. Die zuletzt genannten verursachten im vorvergangenen Jahr durchschnittlich die längsten Krankheitsdauern. Auch der Anstieg des Krankenstandes in der niedersächsischen Landesverwaltung deckt sich im Umfang mit den Erhebungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Daniela Behrens | Foto: MS/dpa



Innenministerin Daniela Behrens sagt dazu: „Wir beobachten diese Entwicklung genau. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Fehlzeitenentwicklung in diesem Jahr wieder einpendeln wird. Bereits seit vielen Jahren unterstützt das Innenministerium die Dienststellen der Landesverwaltung ressortübergreifend im Bereich Arbeit und Gesundheit, um ihr Personal gesund zu halten. Dazu gehören konkrete Angebote in den Handlungsfeldern Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz, bei der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie dem betrieblichen Eingliederungsmanagement. Zudem steht psychisch belasteten Beschäftigten der Landesverwaltung weiterhin das psychosoziale Beratungssystem ,Care‘ zur Verfügung. Die erneut deutlich gestiegene Zahl der Beratungsanfragen im vergangenen und auch vorvergangenen Jahr zeigt, wie notwendig und wichtig diese Angebote und die Unterstützung für unsere Mitarbeiter sind.“

Das Ziel der Krankenstandstatistik ist es unter anderem, einen landesweiten Überblick zu Häufigkeit und Dauer von Erkrankungen zu gewinnen – insbesondere auch, um den Ursachen entgegenwirken zu können. Mit der Auswertung 2022 hat das Innenressort zum sechsten Mal die Krankenstandstatistik veröffentlicht. Für die Statistik wurden krankheitsbedingte Fehlzeiten von rund 222.000 der insgesamt rund 251.000 Beschäftigten des Landes erfasst. Dabei wurde nicht zwischen einzelnen Dienststellen oder Ministerien differenziert, sondern es wurden alle Daten aus der unmittelbaren Landesverwaltung zusammengefasst.