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Abgesehen von datenschutzrechtlichen Fragen halten Experten die Pläne vor allem technisch für eine große Herausforderung, denn noch gibt es ein solches System gar nicht. „Eine Kostenschätzung für den Aufbau und Betreib der Limitdatei und der übrigen staatlicherseits zu betreibenden IT-Systeme wird derzeit erarbeitet und plausibilisiert“, heißt es dazu in der Antwort des Landesinnenministeriums.
Auch die Frage, wie oft in der bundesweiten Datei der aktuelle Ausgabenstand der einzelnen Spieler abgefragt wird, ist noch unklar. Befürchtet wird, dass zum Beispiel während einer Fußball-Weltmeisterschaft oder anderen Großveranstaltungen, bei denen Millionen Spieler in kurzen Abständen ihre Einsätze setzen, so ein System an den Rand des Zusammenbruchs kommt. Es sei zu befürchten, dass die Spielbeschränkungen technisch nicht richtig funktionieren und damit wirkungslos bleiben, meint der FDP-Politiker Grascha. Wenn sie wiederum funktionierten, könnten sie so überkomplex und bürokratisch sein, dass das legale Spiel unattraktiv werde und Spieler wiederum wie bisher in den illegalen Markt abwanderten. „Deshalb sollte der Staat sich auf die Instrumente konzentrieren, die funktionieren, zum Beispiel eine spielformübergreife Sperrdatei und wirksame Prävention.“

