16. Dez. 2020 · 
Umwelt

Lies: Beschädigt Corona die Endlagersuche?

Olaf Lies, Umweltminister, befürchtet ein Akzeptanzproblem bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager. Anfang Februar finde die erste von drei Fachkonferenzen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) statt, berichtete Lies gestern bei einer digitalen Diskussionsveranstaltung des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB). Der Umweltminister stellte jedoch die Frage, ob es ausreiche, ein so wichtiges Thema allein digital zu diskutieren. Seiner Ansicht nach wird nicht die letzte Entscheidung auf dem Weg zum Endlager-Standort wichtig sein für die Akzeptanz, sondern, dass jetzt am Anfang keine Fehler gemacht würden. „Ich glaube, dass wir in der digitalen Zusammenarbeit sehr schnell sehr professionell geworden sind, aber ich habe Angst davor, dass wir damit nun jemanden verlieren, der sich hinterher beschwert, weil er nicht beteiligt worden ist.“ Darüber hinaus sei es bedeutsam, nun auch die junge Generation stärker in den Beteiligungsprozess einzubinden. Diese sei es schließlich, die in elf Jahren, wenn die Standortentscheidung getroffen werden soll, diese auch akzeptieren und umsetzen müsse. Um den Beteiligungsprozess zu fördern, hat das niedersächsische Umweltministerium zusätzlich zu den Vorgaben auf Bundesebene ein Begleitforum eingerichtet. In Zusammenarbeit mit Kommunen und Nichtregierungsorganisationen soll es künftig regionale Formate geben – „in Präsenz, nicht nur digital“, betonte der Minister.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #228.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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