Dieter Galas, ehemaliger Abteilungsleiter im Kultusministerium und ehemaliger Funktionär der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), hat eine folgenschwere Petition auf den Weg gebracht und wirbt jetzt um Mit-Unterstützer. Er will damit den Landtag auffordern, das Schulgesetz zu ändern und die Möglichkeit von „bekenntnisfreien Schulen“ zu ermöglichen. Wenn die jeweilige Kommune als Schulträger zustimmt, solle die Landesregierung es den Schulen erlauben, „bekenntnisfrei“ zu werden. Das würde bedeuten, dass sie keinen Religionsunterricht für katholische, evangelische oder muslimische Kinder anbieten müssen, sondern für alle Kinder im Klassenverband „Werte und Normen“ unterrichten lassen.
Nach den Worten von Galas hätte das den großen Vorteil, für den Werteunterricht den Klassenverband nicht – wie es bisher zwingend ist – aufteilen zu müssen. Der Vorschlag sei auch eine Konsequenz aus der „zunehmenden Entkirchlichung, Säkularisierung und Pluralisierung“, sagt Galas. Über eine Petition dürfte der frühere Spitzenbeamte mit seinem Vorstoß wenig Erfolg haben – da die geltenden Gesetze seine Variante nicht vorsehen. Er könnte aber über viele Unterstützer eine Basis für eine Volksinitiative oder ein Volksbegehren in dieser Angelegenheit schaffen.