Johannes Schwarz ist weder Politiker, noch ist er tatsächlich ein Niedersachse. Er selbst bezeichnet sich aber als „Niedersachse im Herzen“ und ist eindeutig ein politischer Mensch. Nicht alle Politiknerds müssen auch politisch organisiert sein. Ein Politiknerd ist der 27-jährige Journalist aus Wetzlar aber trotzdem. Wieso das Label stimmt, verraten wir hier:

Der erste Politiknerd an dieser Wand, der derzeit nicht in Niedersachsen wohnt. | Foto: privat

Derzeit absolviert Johannes Schwarz sein journalistisches Volontariat beim christlichen Medienmagazin „Pro“ im hessischen Wetzlar. Die sechsmal im Jahr erscheinende Publikation ist eines der wenigen journalistischen Erzeugnisse, das sich rein spendenbasiert finanzieren kann. Schwarz begeistert an seinem Arbeitsumfeld, dass dort das Christliche und das Politische zusammengehen. Politik, Gesellschaft, Kultur und der christliche Glaube – das sind die Themen, mit denen er sich beschäftigt. Eine parteipolitische Ausrichtung habe das Medium genau so wenig wie er selbst, sagt Schwarz. Unabhängigkeit sei ihm immer sehr wichtig gewesen.

Politisch sozialisiert wurde Schwarz derweil in Niedersachsen. Mit acht Jahren zog der gebürtige Hesse mit seinen Eltern nach Cuxhaven, wo er dann großgeworden und zur Schule gegangen ist. Insgesamt dreimal hat er seitdem den niedersächsischen Landtag besucht und zwar nicht einfach nur so, sondern in Form von freiwilligen einwöchigen Praktika. Die erste Woche verbrachte er 2012 mit Daniela Behrens (SPD), der heutigen Innenministerin. 2014 und 2017 folgten dann Hospitationen bei Uwe Santjer (SPD), dem heutigen Oberbürgermeister von Cuxhaven. Mitgenommen hat er aus jener Zeit die Erkenntnis, dass Politiker auch nur Menschen sind: der Weil, der an einem vorbeiläuft, der Pistorius, der einen auf dem Flur grüßt, und der Meyer, mit dem man beim rot-grünen Abend ein Bier trinkt. „Es ist superwichtig für die Demokratie, dass Politik nahbar wird.“



In seiner Freizeit veröffentlicht Johannes Schwarz gemeinsam mit einem Freund und Arbeitskollegen aus Berlin (fast) jeden Freitag eine neue Folge seines Politik-Podcasts „Woran hat’s gelegen?“, bei dem die beiden Journalisten auf politische Ereignisse der vergangenen Tage zurückschauen. „Ich möchte damit Neuigkeiten verbreiten und auch etwas zur politischen Bildung beitragen“, sagt Schwarz im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick.

Zwei politische Anliegen benennt Schwarz, wenn man ihn danach fragt, wofür er brennt. Das ist zum einen der Klima- und Umweltschutz, zum anderen die Situation in der Pflege. Beides solle verbessert werden. Geprägt hat ihn da nach eigenen Angaben sein Vater, der ihn als Kind zu Demos gegen die Elbvertiefung mitgenommen hat und selbst als Pfleger arbeitet. Neben all dem bereits genannten, gibt es noch ein weiteres Indiz, das eindeutig belegt, dass es sich bei Johannes Schwarz um einen waschechten Politiknerd handelt: Er schaut sich nämlich gerne Parteitage von fast jeder Partei auf Phoenix an. Das machen nur die Hartgesottenen.


Fast jede Woche stellt die Rundblick-Redaktion im kostenlosen Sonntagsnewsletter die „Politiknerds“ aus Niedersachsen vor. Ihre politischen Ziele mögen sich unterscheiden, aber was sie verbindet, ist die Leidenschaft für Politik. Noch sind sie keine Polit-Promis – aber ohne die Engagierten an der Parteibasis, im Verein oder anderswo wäre unser politisches System deutlich ärmer.



Sie kennen auch einen Politiknerd, der in dieser Reihe vorgestellt werden sollte? Dann schlagen Sie denjenigen gerne vor.

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