Der CDU-Landtagsabgeordnete Marcel Scharrelmann zeigt Unverständnis über die Einschätzung der Landesregierung, dass minderjährige Jugendleiter nicht in der Lage sein sollen, die Einhaltung von Corona-bedingten Beschränkungen bei Jugendgruppen sicherzustellen. „Bei der Freiwilligen Feuerwehr schicken wir Jugendliche ins Feuer, um Leben zu retten. Und denen trauen wir nun nicht zu, die Einhaltung der Hygieneregeln durchzusetzen?“, fragte Scharrelmann gestern im Sozialausschuss des Landtags.

Zuvor hatte die Vize-Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, auf Nachfrage der FDP-Sozialpolitikerin Sylvia Bruns erklärt, dass auch in der kommenden Verordnung keine weitergehenden Lockerungen bei Jugendgruppen vorgesehen seien. Frühestens Ende Juni sei hier mit einer entsprechenden Anpassung der Verordnung zu rechnen. Als Voraussetzung nannte Schröder, dass die Jugendleiter künftig gezielt über die neuen Hygieneregeln aufgeklärt werden müssen.

Scharfe Kritik von Jugendverbänden

Die jüngste Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde von Jugendverbänden scharf kritisiert, weil Angebote der Jugendarbeit nur unter Leitung einer pädagogischen Fachkraft erlaubt wurden. Dies bedeute de facto weiterhin ein Verbot von Jugendgruppen, weil diese in den allermeisten Fällen nur von Jugendlichen selbst veranstaltet würden, beklagte der Landesjugendring.

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Schröder führte im Sozialausschuss weiter aus, dass wohl voraussichtlich bis mindestens Ende August auch keine Jugendfreizeiten, die mit Übernachtungen verbunden sind, stattfinden dürfen. In der nächsten Verordnung solle dies klargestellt werden.

Dass Heimvolkshochschulen bereits wieder öffnen dürfen, Jugendbildungsstätten aber nicht, begründete die Vize-Chefin des Krisenstabs mit der Eigenständigkeit der Teilnehmer: „Die Verantwortung bei Erwachsenen ist eine andere als bei Kindern und Jugendlichen.“