Ein knappes Jahr vor der nächsten Landtagswahl kann Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) offenbar klar von seinem Amtsbonus profitieren. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag der Drei-Quellen-Mediengruppe hervor. Das IfD hat in mehr als 1100 Interviews die politische Grundstimmung ausgelotet.

41 Prozent der befragten Niedersachsen halten Stephan Weil für den geeigneten Ministerpräsidenten. | Foto: Staatskanzlei, MB.

Demnach antworteten 41 Prozent auf die Frage, wen sie für den geeigneteren Ministerpräsidenten halten, mit „Stephan Weil“. Vor einem Jahr, im September 2020, waren es 42 Prozent. Mit „Bernd Althusmann“ antworteten 16 Prozent der Befragten, das ist gegenüber September 2020 ein Zuwachs von vier Prozentpunkten. Unentschieden waren im Herbst 2020 noch 30 Prozent, heute sind es 20. Mit „keinen von beiden“ antworteten jetzt 23 Prozent, 2020 waren es noch 16 Prozent.

Liste der bekanntesten Landespolitiker: Weil, Althusmann und Tonne sind ganz vorne

Bei der Frage nach dem Bekanntheitsgrad kommt Weil auf 91 Prozent, Althusmann immerhin auf 78 Prozent. Auf Rang drei der bekanntesten Landespolitiker rückt Innenminister Boris Pistorius (SPD) mit 74 Prozent. Mit klarem Abstand folgt Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) mit 46 Prozent, Umweltminister Olaf Lies (SPD) mit 40, Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) mit 38 und Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) mit 28 Prozent. Die weitere Reihenfolge lautet: Björn Thümler (CDU) 23 Prozent, Stefan Birkner (FDP) 21 Prozent, Dirk Toepffer (CDU), Reinhold Hilbers (CDU) und Barbara Havliza (CDU) mit je 18 Prozent, Anne Kura (Grüne) mit 11 Prozent, Birgit Honé (SPD) und Johanne Modder (SPD) mit je 10 Prozent und Hans-Joachim Janßen (Grüne), Julia Hamburg (Grüne) und Jens Kestner (AfD) mit je 9 Prozent.

Was Weil betrifft, beurteilen 62 Prozent der Befragten seine Arbeit als positiv. Die Tätigkeit von Althusmann wird von 46 Prozent als positiv eingestuft, die von Pistorius von 41 Prozent. Die anderen Landespolitiker schneiden nach dieser Umfrage deutlich schlechter ab, was jedoch mit ihrem geringeren Bekanntheitsgrad zusammenhänge. Wenn man sich nur auf diejenigen bezieht, die den betreffenden Politiker kennen, so schneiden in ihrer Bewertung nicht nur Weil (64 Prozent), Althusmann (55 Prozent) und Pistorius (53 Prozent) gut ab, sondern auch Behrens (51 Prozent). Lies, Birkner, Hilbers, Janßen und Thümler werden hingegen nur von etwa der Hälfte der Befragten, die sie kennen, auch positiv bewertet. Bei Toepffer liegt der Wert bei 41 Prozent, bei Honé und Modder sind es 39 Prozent, bei Kura 35 und bei Hamburg 34 Prozent, Kestner kommt auf 31 Prozent.

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Lediglich bei Stephan Weil kommt es dazu, dass die Mehrheit derjenigen, denen er bekannt ist, sich auch künftig eine große Rolle von ihm in der Politik wünscht. Bei Althusmann liegt dieser Wert bei 37 Prozent, bei Grünen-Chef Hans-Joachim Janßen bei 34 Prozent, bei Umweltminister Olaf Lies bei 31 Prozent und bei Innenminister Boris Pistorius bei 30 Prozent. Auffällig sind nun auch Unterschiede, wie aus der Allensbach-Studie hervorgeht. So haben 48 Prozent derjenigen, die Justizministerin Barbara Havliza kennen, eine gute Meinung über sie – aber nur 22 Prozent wünschen sich von der Politikerin eine künftige große Rolle in der Politik. Ähnlich groß ist die Kluft auch bei Sozialministerin Daniela Behrens (51 zu 27 Prozent), CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer (41 zu 16 Prozent) oder Europaministerin Birgit Honé (39 zu 15 Prozent).  Unterm Strich kommt die Studie der Demoskopen zu dem Ergebnis: „Zurzeit ist die Mehrheit der Bevölkerung Niedersachsens der Überzeugung, dass Stephan Weil die zentrale Figur der niedersächsischen Politik ist und auch in Zukunft sein sollte.“