Grant Hendrik Tonne, SPD-Landtagsfraktionschef, sieht Chancen für mehr Freiräume der Schulen in ihrer pädagogischen Arbeit. Ein rot-grüner Entschließungsantrag, der kommende Woche im Landtag beraten wird, fordert mehr Möglichkeiten für Schulen, eigene Wege zu beschreiten – etwa bei der Einteilung der Stundentafeln, bei den Unterrichts- und Pausenzeiten, bei der Projektarbeit oder bei den Bewertungen.

„Es geht noch nicht um Änderungen im Schulgesetz – wohl aber darum, in den Grundsatzerlassen nicht alles detailgenau vorzuschreiben, sondern den Schulen bei der Ausführung von Vorgaben Flexibilität zu geben“, sagt Tonne. Immer dann, wenn es um Ergänzungen der Kerncurricula ging, sei man bisher sehr stark in die Detailsteuerung gegangen. „Es ist aber besser, den Schulen möglichst ihre eigenen Wege zu ermöglichen“, betont Tonne. Wenn es aber um Schulabschlüsse gehe, müsse in jedem Fall die bundesweite Vergleichbarkeit und Anerkennung gewährleistet bleiben. Der SPD-Politiker sieht gute Erfahrungen bei den 65 „Zukunftsschulen“, die bisher in einem Pilotverfahren die Chance hatten, sich in wesentlichen Punkten von den sehr engen behördlichen Vorgaben zu lösen.