Anke Pörksen, Regierungssprecherin, hat eine Begründung dafür geliefert, warum Ministerpräsident Stephan Weil zunächst nicht der Einladung von Uelzens Landrat Heiko Blume zu einem Meinungsaustausch über den Wolf folgen will. Sie sagte, der Landrat habe eine „offene Einladung“ ausgesprochen – also parallel zum Schreiben an den Regierungschef auch die Presse davon unterrichtet. Weil sei das Problem mit den Wolfsrissen bewusst, er teile die Sorgen der Menschen und befinde sich auch im Austausch mit vielen Betroffenen. Dennoch seien dem Land „die Hände gebunden“, da die EU für die Rahmenbedingungen in der Wolfspolitik verantwortlich sei.

„Herr Weil sieht keinen Anlass, auf eine solche medial vorgelegte Einladung sofort zu reagieren“, fügte Pörksen hinzu. Manfred Böhling, Sprecher von Umweltminister Christian Meyer, drückte den Wunsch aus, die EU und der Bund mögen „die Frage, ob ein ,günstiger Erhaltungszustand‘ beim Wolf besteht, schneller als bisher geplant klären – nämlich schon im Frühjahr 2023.“ Der bisherige Zeitplan sehe dafür erst 2025 vor. Nach Böhlings Worten hat die Bundesregierung bisher auf diesen Wunsch Niedersachsens „nicht reagiert“.