Selten hat ein Termin bei der AfD im Vorfeld parteiintern so viel Unruhe ausgelöst wie dieser - Foto: KW[/caption]
Müssen die Gegensätze im eigenen Landesverband jetzt sichtbar werden, wenige Wochen vor der Europawahl? Der Konvent, eine Art mittlere Ebene zwischen Parteitag und Vorstand, riet vor zwei Wochen zur Verschiebung des Parteitags. Doch der Vorstand bleibt hart, will die Sache unbedingt durchziehen. Dann bliebe noch der Weg, zu Beginn des Treffens die Tagesordnung zu ändern und die Finanzfrage abzusetzen. Ein entsprechender Antrag liegt bereits vor, doch ob er eine Mehrheit bekommen wird, bleibt derzeit fraglich.
So erscheint die AfD derzeit wieder einmal für alle Überraschungen gut zu sein – und damit wird die strategische Schwäche des Vorstandes um die seit April 2018 amtierende Vorsitzende Dana Guth einmal mehr offenkundig. In ihren Doppelfunktionen als Landes- und gleichzeitig Landtagsfraktionsvorsitzende steht Guth an der Spitze der AfD. Sie ist die einzige Frau in Führungsfunktionen der ansonsten männerdominierten Niedersachsen-AfD, parteiintern ist die 48-jährige ständig irgendwelchen Anfeindungen ausgesetzt. Trotzdem sitzt sie derzeit relativ sicher im Sattel.
Der Versuch von zehn Kreisverbänden, die eher dem Hampel-Lager zuzurechnen sind, eine vorgezogene Neuwahl des Landesvorstands durchzusetzen, scheiterte schon in der Frühphase an der Uneinigkeit der Aufständischen. In der AfD-Landtagsfraktion tun sich zwar immer wieder einzelne Abgeordnete hervor und dokumentieren damit Ehrgeiz, in jüngster Zeit wiederholt der frühere Richter Christopher Emden aus Osterholz. Aber die Mehrheit der Fraktion ist Guth loyal verbunden, Putschgerüchte kommen so gar nicht erst auf.


