Nach Struß nun Stegemann: Das Protest-Bündnis nimmt jetzt die GroKo ins Visier - und nähert sich auch dem Landvolk an. - Foto: nkw[/caption]
Wie geht es nun weiter bei „Land schafft Verbindung“? Das neue Gesicht des niedersächsischen Ablegers ist das von Henning Stegeman, eines 30-jährigen Landwirts aus Emlichheim (Landkreis Grafschaft Bentheim). Zusammen mit Ulrich Jerebic aus Northeim und einem dritten noch zu wählenden Mitglied bildet er das neue dreiköpfige Spitzenteam von „Land schafft Verbindung“ in Niedersachsen. Bislang war Stegeman die Nummer zwei hinter Henriette Struß, bei der jüngsten Demonstration in Hannover hat er an ihrer Seite durch die Kundgebung moderiert.
Auf derartige Großdemonstrationen oder auch Blockaden vor Lebensmittellagern wird das Protestbündnis vorerst aber verzichten. Nicht etwa, weil man jetzt eine gemäßigtere Form der Verhandlung bevorzugte, sondern weil man sich während der Corona-Pandemie auf die eigene Kernaufgabe beschränken will. Die Landwirte sollen das Corona-Virus nicht noch auf Großkundgebungen weiterverbreiten und so womöglich die Arbeit auf den Höfen zum Erliegen bringen. Die Verbraucher sollen zudem keine Sorge bekommen, dass die protestierenden Landwirte die Lieferkette sprengen.
„Es geht uns strikt um die Sache, der Bevölkerung die Lebensmittel zur Verfügung zu stellen“, erklärt Stegeman im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick. Das ist denn auch das Selbstverständnis der protestierenden Landwirte: Wir sichern die Versorgung mit Lebensmitteln, nicht Edeka oder Lidl. Als „lachhaft“ bezeichnet Stegeman dann auch Werbeanzeigen des Lebensmittelhandels, in denen Sätze stehen wie: „Wir kümmern uns darum, dass ihr satt werdet.“ Das ist in seinen Augen noch immer Pflicht und Privileg der Landwirtschaft und nicht des Handels, der die Bauern zu schlecht bezahle.


