…steht beispielhaft für viele Menschen in Niedersachsen, die sich seit Wochen um eine der aktuell wichtigsten Aufgaben kümmern: Sie sorgen dafür, dass aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine flüchtende Menschen hier in Niedersachsen Aufnahme finden und integriert werden. Der Elektrotechnik-Professor Vadim Issakov (40) aus Braunschweig gehört zu dieser Gruppe. Er hat seine Kontakte genutzt und bereits fünf junge Wissenschaftler nach Braunschweig geholt. „Dabei haben mir ganz unkompliziert die Leitung der TU und auch die Stadt Braunschweig geholfen“, lobt Issakov.

Foto: privat

Wer ist Prof. Vadim Issakov? Der Wissenschaftler, am Institut für CMOS-Design tätig, lebt seit 22 Jahren in Deutschland. Normalerweise befasst er sich ganz intensiv mit Hochfrequenzschaltungen in Silizium-basierten Technologien, mit analogen integrierten Schaltungen und Systementwürfen für Radar und Kommunikation. Auch biomedizinische Schaltungen gehören zu seinen Aufgaben. Aber in diesen Tagen seit dem 24. Februar, dem Beginn des brutalen Angriffskrieges von Russlands Präsident Wladimir Putin auf die Ukraine, hat sich auch das Leben des Elektrotechnikers stark verändert. Er ist damit beschäftigt, Kontakte zu verschiedenen ukrainischen Forschungseinrichtungen, etwa in Kiew, zu nutzen und Studenten den Weg in den Westen zu ebnen. Prof. Issakov kam vor 40 Jahren in Südrussland zur Welt, ging als Elfjähriger mit seinen Eltern nach Israel und zog später nach Deutschland, wo er zunächst an der TU München studierte.


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Wie läuft die Hilfsaktion? Prof. Issakov hat fünf Anfragen von Studentinnen des „Igor Sikorsky Kyiv Polytechnic Institute“ (KPI) erhalten, die den Wunsch haben, in den Westen zu gehen. Im Kontakt mit der Stadtverwaltung und der Uni-Leitung sei es gelungen, für diese Menschen Unterkünfte zu besorgen, sie zu registrieren und ihnen eine Arbeitserlaubnis zu geben. Danach werden sie an der TU immatrikuliert, und das gibt Prof. Issakov die Chance, die Studentinnen als Hilfswissenschaftler anzustellen. So können sie parallel zu ihrem Studium die deutsche Sprache lernen und ihre wissenschaftliche Arbeit, die sie in der Ukraine begonnen haben, fortsetzen. Womöglich, sagt Prof. Issakov, ist auch noch eine Professorin dabei, die ebenfalls nach Braunschweig wechselt.

Für die Redaktion des Politikjournals Rundblick ist der Einsatz von Prof. Issakov beispielhaft. Er steht für so viele ganz unterschiedliche Projekte von vielen Menschen in Niedersachsen, die gegenwärtig nicht lange fragen und warten, sondern anpacken, helfen und denjenigen, die aus dem Kriegsgebiet ausreisen wollen und können, eine Brücke bauen. Der Professor erhält damit stellvertretend für all diese Menschen die Auszeichnung als „Niedersachse des Monats“. Glückwunsch dazu!