Lasse Rebbin lebt seit seinem sechszehnten Lebensjahr für die Politik. Vom Schülervertreter ist er inzwischen aufgestiegen zum Vize-Bundesvorsitzenden der Jusos. Und auch im Landtag sieht man ihn schon sitzen: in den Reihen hinter der Regierung, als Mitarbeiter des Chefs der Staatskanzlei, Jörg Mielke. Noch studiert der 23-Jährige in Göttingen, wie Politik funktioniert. Aber schon jetzt ist im klar: Er wird auch nach dem Uni-Abschluss irgendwie im politischen Betrieb seine Brötchen verdienen. Heute ist er der 7. Politiknerd, den wir an unsere Kork-Wand pinnen:

Foto: privat

Mit 15 Jahren merkte Lasse Rebbin es zum ersten Mal: Er interessiert sich mehr für Politik als seine Altersgenossen. Der Politikunterricht reicht ihm nicht, er möchte da mehr draus machen. So führte ihn seit Weg in die Schülervertretung. Aber schnell wollte er noch mehr. Deshalb machte er sich mit 16 Jahren auf die Suche nach einer Partei, in die er eintreten könnte. In seiner Familie war er damit ziemlich allein. Nach einem Blick in die Wahlprogramme aber auch in die Geschichte der Organisationen entschied er sich für die Jusos, die Jungsozialisten der SPD. Am Miteinander von Jugendorganisation und Mutterpartei findet er besonders gut, dass es ein „kritisch-solidarisches“ Verhältnis sei. Er will nicht nur in der Partei aktiv sein, sondern als Korrektiv auftreten.

Aber es lag auch an der innenpolitischen Gesamtsituation dieser Zeit, dass in ihm das Bedürfnis gewachsen ist, sich politisch zu engagieren. „2016 war die Flüchtlingskrise, da haben Unterkünfte gebrannt und die AfD zog in die ersten Landesparlamente ein“, erinnert Rebbin im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick. Die Grundsätze der SPD, die er mit Freiheit, Gleichheit und Solidarität benennt, haben ihn da überzeugt. Die SPD schaffe es, bei Fällen von Diskriminierung die sozialen Hintergründe zu beleuchten und immer wieder zu hinterfragen, warum es Ungleichheit gebe.



Bei den Jusos ist Rebbin inzwischen bis in den Bundesvorstand aufgestiegen. 2021 wurde er offiziell zum Vize gewählt. Aber auch in seiner Heimat, dem Bezirksverband Nord-Niedersachsen, engagiert er sich als stellvertretender Vorsitzender. Obwohl er schon in mehreren Wahlkämpfen mitgewirkt hat, trat er selber noch nicht an, um ein Mandat zu erringen. Das liege daran, dass er mit seinem Studium und den Parteiengagement gut ausgelastet sei, sagt er. Ein weiterer Grund ist aber auch, dass es für ihn noch nicht den einen Ort gibt, an dem er hätte kandidieren können: Die Heimat ist Sottrum (Kreis Rotenburg/Wümme), seit dem Bachelor-Studium wohnt er aber in Hannover, den Master absolviert er nun pendelnd in Göttingen – und als Juso-Bundesvize ist er im ganzen Land unterwegs.

Als „Politiknerd“ sieht sich Rebbin durchaus. Er versteht darunter jemanden, der sich intensiver mit Politik auseinandersetzt, als nur das Tagesgeschäft in den Nachrichten zu verfolgen. Er selbst setze sich jeden Tag mit Politik auseinander und tut das mit so viel Leidenschaft, dass er gerne noch andere davon überzeugen möchte, auch zum Politiknerd zu werden.


Fast jede Woche stellt die Rundblick-Redaktion im kostenlosen Sonntagsnewsletter die „Politiknerds“ aus Niedersachsen vor. Ihre politischen Ziele mögen sich unterscheiden, aber was sie verbindet, ist die Leidenschaft für Politik. Noch sind sie keine Polit-Promis – aber ohne die Engagierten an der Parteibasis, im Verein oder anderswo wäre unser politisches System deutlich ärmer.



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