Hans-Michael Goldmann, ehemaliger FDP-Politiker aus dem Kreis Emsland, ist nach schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren gestorben. Der gelernte Veterinärmediziner, Berufsschullehrer und Fachberater der Bezirksregierung gehörte dem Landtag zwischen 1990 und 1994 an, dem Bundestag dann von 1998 bis 2013, sein Steckenpferd war die Agrar- und Ernährungspolitik.

Hans_Michael_Goldmann Foto: Lichtblick/Achim Melde

Zur Politik war Goldmann jedoch über die Kommunalpolitik gekommen – er stammt aus Aschendorf und engagierte sich sehr stark für die Selbstständigkeit seiner Stadt, die mit der Gebietsreform von 1973 zu einem Teil der Stadt Papenburg geworden war. Goldmann wurde Vorkämpfer für die Rückabwicklung der Eingemeindung Aschendorfs und erreichte in der CDU/FDP-Koalition unter Ernst Albrecht, dass kurz vor den Landtagswahlen 1990 die Gebietsreform von 1973 an einigen Stellen noch einmal korrigiert und Aschendorf doch wieder selbstständig werden sollte. Doch gegen diese Rückabwicklung, die auch andere Landesteile betraf, zogen einige Städte vor das Bundesverfassungsgericht und bekamen Recht – so auch die Stadt Papenburg.

Goldmann sorgte für Korrektur der Gebietsreform

Die Karlsruher Richter bescheinigten der Landesregierung, die Voraussetzungen für die erneute Reform nicht intensiv genug geprüft und die angebliche Unzufriedenheit der Bevölkerung nicht ausreichend belegt zu haben. Damit war der Erfolg, den Goldmann 1990 im Landtag errungen hatte, zwei Jahre später durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wieder dahin. Aschendorf blieb ein Teil von Papenburg. Bei der Landtagswahl 1998 war Goldmann Spitzenkandidat der FDP, die Partei war mit einer pfiffigen Imagekampagne („Der Mann mit dem Goldzahn“) aufgetreten. Doch die Partei scheiterte hauchdünn mit 4,9 Prozent am Einzug in den Landtag. Im selben Jahr ging Goldmann in den Bundestag. Er war ein Politiker mit Leidenschaft und Überzeugung.