Prof. Justin Geistefeldt, Leiter des Lehrstuhls für Verkehrswesen an der Ruhr-Universität Bochum, hat Wirtschaftsminister Bernd Althusmann in dessen Forderung nach dem serienmäßigen Einbau von nicht abschaltbaren Bremsassistenten für Lastwagen bestärkt. „Ein Unfall ist immer das Resultat einzelner Fehlentscheidungen“, sagte Geistefeld gestern. „Doch es gibt eine Technologie, mit der sich solche schweren Unfälle wie der Mittwoch auf der A2 bei Braunschweig effektiv vermeiden lassen, auch an Stauenden.“ Damit widersprach er auch der Haltung der Europäischen Union, die bislang den Standpunkt vertritt, die marktreifen Fahrassistenzsysteme seien noch nicht in der Lage, stehenden Verkehr als Hindernis zu erkennen und automatisch zu bremsen. Wirtschaftsminister Althusmann hält das ebenfalls für unwahr. „Ich bin der Überzeugung, dass die Hersteller der Systeme sowohl in der Lage sind, die Geräte für das Erkennen eines Staus zu programmieren.“ Althusmann will mit einer Bundesratsinitiative erreichen, dass die EU Notfallbremssysteme in allen europäischen Lastwagen als Standard bestimmt.