Jochen Beekhuis (42), SPD-Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Wittmund/Inseln, steht vermutlich vor dem Ende seiner politischen Karriere. Vor Monaten, als über gehackte Daten auch bei niedersächsischen Landespolitikern berichtet wurde, war auch Beekhuis einer der Betroffenen. Die Facebook-Messenger-Kommunikation, die der Abgeordnete gepflegt hatte und die durch den Hackerangriff teilweise veröffentlicht wurde, soll einen „robusten“ Umgangsstil von Beekhuis mit parteiinternen Konkurrentinnen belegen – so mit der Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller aus Varel und der Wittmunder SPD-Kreisvorsitzenden Roswita Mandel.

Auslöser des Streits zwischen Beekhuis und seinen beiden Genossinnen war die Frage, ob der Landtagsabgeordnete, der zugleich Fraktionschef der SPD im Kreistag von Aurich ist, seinen Wohnsitz nicht in seinen Landtagswahlkreis Wittmund verlegen müsse – womit die Aufgabe seines Mandats im Auricher Kreistag verbunden wäre. Der Druck aus der Partei auf ihn in dieser Sache war zuletzt gewachsen, Beekhuis folgte dem Rat bisher nicht. So richtet sich das Interesse nun zunehmend auf die Art und Weise, wie der Landtagsparlamentarier in dem Konflikt agiert. Zunächst wurde Beekhuis in den vergangenen Tagen vorgehalten, er habe geplant gehabt, gegen Möller und Mandel gerichtete Leserbriefe in Lokalzeitungen zu lancieren. Beekhuis bestreitet das.

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Inzwischen aber berichtete die Ostfriesen-Zeitung (OZ) über eine extrem sexistische, frauenfeindliche und homophobe Ausdrucksweisen in einige Chats, die Beekhuis verfasst haben soll. Eine Aussage wird in der OZ sogar zitiert – die Achtung vor der menschlichen Würde verbietet es, diese hier wieder zu geben.

Inzwischen hat die SPD-Bezirksvorsitzende und Chefin der Landtagsfraktion, Johanne Modder, von dem 42-jährigen Landtagsabgeordneten eine Erklärung zu den Vorwürfen verlangt. Beekhuis hatte zunächst Umweltminister Olaf Lies als Vermittler in seinem Streit mit Möller und Mandel ins Gespräch gebracht – Lies hat das aber abgelehnt.