Anna Katharina Bölling (CDU), bisher Sozial- und Jugenddezernentin im Landkreis Uelzen, ist am Sonntag zur neuen Landrätin des Landkreises Minden-Lübbecke gewählt worden. Für die 40-Jährige, die aus der Region Minden kommt, sprachen sich in der Stichwahl am Sonntag rund 60 Prozent aus, für ihren Gegenkandidaten, den SPD-Bewerber Ingo Ellerkamp, waren rund 40 Prozent. Damit siegt die Christdemokratin überraschend in einem früher als „rot“ geltenden Landkreis.

Noch in drei anderen Stichwahlen spielten Kandidaten mit niedersächsischer Prägung eine Rolle. In Münster, einer CDU-Hochburg, hatte der Amtsinhaber Markus Lewe (CDU) im ersten Wahlgang klar vorn gelegen, auf Rang zwei kam aber der Grünen-Kandidat Peter Todeskino (61), der in Oldenburg geboren wurde und dort auch seine Kindheit verbrachte. In der Stichwahl wurde Todeskino nun zwar von der SPD unterstützt, blieb aber mit rund 49 Prozent knapp zweiter hinter dem christdemokratischen Amtsinhaber Lewe, der weiter OB bleiben kann.

In Wuppertal trat der frühere Präsident der Uni Oldenburg und Wirtschaftswissenschaftler Uwe Schneidewind (54), ein Grünen-Mitglied, für Grüne und CDU gegen den amtierenden Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) an. Im ersten Wahlgang hatte Schneidewind vorn gelegen, in der Stichwahl sah es zum Anfang der Auszählung nach einer Mehrheit für den SPD-Kandidaten aus, dann aber zog Schneidewind nach: Er siegte mit rund 51 Prozent.

Schneidewind ist Mitglied des Club of Rome und Vorstandsmitglied der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung. Er war von 1998 bis 2010 Professor für Produktionswirtschaft an der Uni Oldenburg, zwischen 2004 und 2008 auch Uni-Präsident. 2010 wechselte er als Präsident an das Wuppertal-Institut. Auch die frühere niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) kandidierte, sie wollte Oberbürgermeisterin in Mülheim/Ruhr werden. Doch in der Stichwahl unterlag sie gegenüber dem CDU-Kandidaten Marc Buchholz.