Die Caritas in Hildesheim hat nach Antisemitismus-Vorwürfen einen umstrittenen Mitarbeiter versetzt. Die Entscheidung sei nach sorgfältiger Prüfung und Gesprächen mit dem Sozialpädagogen und seiner Bitte entsprechend getroffen worden, teilte die Caritas mit. Der Verband will den Mann an anderer Stelle weiterbeschäftigen und nicht mehr wie bisher in der Service- und Beratungsstelle gegen Radikalisierung und Demokratiefeindlichkeit. Der Rundblick hatte in der vergangenen Woche über den Fall berichtet.

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Der Mitarbeiter war bereits im Zusammenhang mit der Affäre an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) unter Antisemitismusverdacht geraten. Er hatte auf Facebook Bilder mit antisemitischem Hintergrund veröffentlicht. Dabei wurde zum Beispiel der Davidstern mit dem Hakenkreuz in Zusammenhang gebracht oder auf Internetseiten verlinkt, die Israel Apartheid vorwerfen. In der Erklärung der Caritas hieß es, der Mitarbeiter könne verstehen, dass die von ihm geteilten Beitrage „auf Unverständnis gestoßen sind“. Er lege Wert darauf, dass er niemals antisemitisches Gedankengut habe verbreiten wollen und derartige Positionen auch nie vertreten habe. An der fachlichen Qualifikation und den politischen Einstellungen des Mitarbeiters gebe es „keine Beanstandungen“, erklärte die Caritas.

In der vergangenen Woche hatte die Reaktion der örtlichen Caritas in Hannover noch für Erstaunen gesorgt. Sie hatte die Bilder lediglich als „misslungene Politsatire und versuchte Dekonstruktion von Symbolen auf studentischem Niveau“ bewertet. Daraufhin hatte unter anderem der Landespräventionsrat das Gespräch mit der Caritas gesucht. Auch aus dem Justizministerium hieß es, beim Thema Antisemitismus gebe es eine Nulltoleranz-Grenze.