Kaninchen dürfen die Wölfe in Niedersachsen erbeuten, dem Menschen dürfen die Raubtiere aber nicht zu nahe kommen. | Foto: GettyImages/Thorsten Spoerlein

Frank Schmädeke, Umwelt- und Agrarpolitiker der CDU-Landtagsfraktion, sorgt sich um die Jäger, die mit dem Abschuss eines Problemwolfes betraut werden könnten. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) begehe einen Fehler, indem er die artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen nun immer eine Woche vor Inkrafttreten bekanntmachen lasse, betonte Schmädeke. Damit torpediere Meyer ausgerechnet jenes Werkzeug, mit dem das Land Problemwölfe beseitigen könne. Auf diese Weise gefährde der Minister die Sicherheit der Jäger, meint der CDU-Politiker.

Nachdem in Visselhövede nun eine junge Frau auf dem Fahrrad von drei Wölfen verfolgt worden sein soll, warnt Schmädeke vor zunehmenden „kritischen Begegnungen“ zwischen Wolf und Mensch. Durch das „Unterlassen“ des Ministers komme es dabei zu zwei möglichen Szenarien: Entweder handelten die Menschen eigenständig und nähmen sich der Wölfe individuell an – oder der Wölf erkenne in Mensch und Hund seine Beute, so Schmädeke.



Julia Retzlaff, artenschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, hielt den Schreckensszenarien des CDU-Politikers nüchterne Klarstellungen entgegen: Ein regionales Wolfsmanagement, wie es die CDU in ihrem Antrag fordert, sei nach aktuellem Stand mit dem EU-Recht nicht kompatibel. Sie forderte die CDU auf, keine „Augenwischerei“ zu betreiben. Derartige Anträge würden den Betroffenen schließlich auch nicht helfen.