…steht in dieser Woche beispielhaft für eine außergewöhnliche Rettungsaktion, die viele Menschen sehr stark bewegt hat. Er ist der Brigadegeneral, der die Evakuierungsaktion der Bundeswehr in Kabul geleitet hat. Es ist gelungen, den letzten Flug sicher zu organisieren – trotz der Anschläge, die von radikalen Islamisten verübt wurden. Der Niedersachse der Woche heißt…

Foto: Bundeswehr/Marc Tessensohn; GettyImages/ptasha

...Jens Arlt, ist 52 Jahre alt und dient als Kommandeur der Luftlandebrigade 1 in Saarlouis. Die Bezeichnung „Niedersachse“ ist für ihn erklärungsbedürftig. Sein Geburtsort wird von der Bundeswehr nicht bekannt gegeben, aber seine ersten Schritte bei der Bundeswehr versah er in Niedersachsen, als er 1989, im historischen Jahr, den Grundwehrdienst beim Panzeraufklärungslehrbataillon in Munster in der Lüneburger Heide begann. Dann startete seine Karriere bei der Armee, die ihn an verschiedene Orte führte, unter anderem Calw, Hamburg, Bonn, Berlin, Köln und Münster – und dann zwischen 2016 und 2018 auch Oldenburg, wo er Chef des Stabes der Ersten Panzerdivision war. Zwischen 1998 und 2002 war er beim Kommando Spezialkräfte, jener Einheit, die jetzt in Afghanistan die Evakuierungen begleitete.

Erfahrungen in Auslandseinsätzen hatte Arlt da schon gesammelt, er war in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo eingesetzt. Als es nun darum ging, die deutschen Hilfskräfte und ihre afghanischen Helfer vor den vorrückenden Taliban in Sicherheit zu bringen, war es der General, der den Einsatz führte, die ganze Zeit über am Flughafen in Kabul ausharrte und alles zu einem glücklichen Ende führte. Als sich er und die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Fliegerhorst in Wunstorf umarmten, war das ein emotionaler Moment – und ein Symbol für einen harten, aber gelungenen Einsatz.

Auf dem Höhepunkt der Rettungsaktion sagte Arlt:

„Das ist hier alles sehr dynamisch in Kabul, es spielen sich dramatische Szenen ab bei den Menschen, die Stress haben, durch die Schleusen zu kommen. Alles ist sehr turbulent, sie werden vielleicht den einen oder anderen Schuss im Hintergrund hören.“

Die Redaktion des Politikjournals Rundblick zeichnet Arlt stellvertretend für die vielen Soldaten aus, die über viele Jahre in Afghanistan im Einsatz waren, dort schlimmes erlebt haben und teilweise heute noch darunter leiden. Der Titel „Niedersachse der Woche“ wird Arlt zuteil als Dank für den Einsatz der Soldaten und als Anerkennung für eine besonnene und gute Rettungsaktion in der letzten Phase dieses Einsatzes.