Britta Grashorn (57), langjährige Redakteurin und Chefin vom Dienst beim Rundblick, ist nach schwerer Krankheit am Dienstagmorgen gestorben. Diese Nachricht hat bei ihren Freunden, Bekannten und beim Rundblick-Team große Betroffenheit ausgelöst.

Wir trauern um Britta Grashorn, die lange den Rundblick prägte und uns auch in den vergangenen Jahren freundschaftlich verbunden war.

Britta Grashorn war eine leidenschaftliche Journalistin, die Missstände stets mutig benannt und offen kritisiert hat – auch dann, wenn sie zunächst dabei allein auf weiter Flur stand und umgeben war von Kollegen, die eine übergroße Zurückhaltung bevorzugten. Die Wahrheit zu verschweigen aus irgendwelchen taktischen Erwägungen – das hätte sie nie getan. Sie und ihre Kollegin Anne Zick, die 24 Jahre lang ein starkes journalistisches Gespann bildeten, erst beim „Nord-Report“, dann beim Rundblick, sind unbeirrt ihren Weg gegangen.

Britta Grashorn, die aus dem Oldenburger Raum kommt und bei der Nordwest-Zeitung volontierte, hatte die seltene Gabe, ihre Botschaften zuzuspitzen und dabei doch gerecht zu bleiben, bei allem Tadel auch das Lob nicht zu vergessen. Und sie hatte ein sicheres Gerüst an Werten, die ihr Halt und Orientierung lieferten, die sie selbstsicher machten für ihren Kampf um Gerechtigkeit und  für die Stärkung der Schwachen. Journalisten haben es nicht immer leicht, schon gar nicht in der politischen Welt, die oft von großer Ruppigkeit und Rücksichtslosigkeit geprägt ist. Britta Grashorn hat das selbst oft spüren müssen, hat gemerkt, wie ihre berechtigten kritischen Fragen an die Mächtigen mit Ignoranz oder Ausgrenzung beantwortet wurden. Sie war stark, ließ sich davon nie entmutigen, und bei ihr war auch nicht der Effekt zu beobachten, den manch andere erleiden, die sich einen harten Panzer zulegen und so gegen Empfindungen abschirmen. Sie blieb immer voller Empathie, auch in schwierigen Zeiten.

Ihre Krankheit, die in den vergangenen Monaten immer stärker an ihr zehrte, hat sie tapfer ertragen und nicht geklagt – denn um sich selbst hat sie nie viel Aufhebens gemacht, die anderen waren ihr immer wichtiger. Verlag und Redaktion des Politikjournals Rundblick trauern um eine großartige Journalistin, einen feinen Menschen mit einem großen Herzen und eine in vielerlei Hinsicht vorbildliche Persönlichkeit. Wir stehen an der Seite ihres Mannes und ihrer beiden Kinder. Mach’s gut, Britta!